Auf der Bühne, alle in Kostüm, Masucci mit Blumenstrauß, hebt eine Hand
  • Schlussapplaus mit Blumenstrauß: Oliver Masucci am Donnerstag im „Mehr!“-Theater nach seiner Premiere in „Harry Potter und das verwunschene Kind“
  • Foto: Georg Wendt/dpa

Hollywood-Star in Hamburg: So lief die „Harry Potter“-Premiere von Oliver Masucci

Den ersten Auftritt hat er nach gut einer Stunde. Er steht da ganz rechts auf der Bühne, schwarze Haare, schwarzer Umhang – und sagt: erstmal nichts. Hollywood-Star Oliver Masucci („Schachnovelle“, „Fantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“, „Dark“, „The Palace“) feierte am Donnerstagabend bei „Harry Potter und das verwunschene Kind“ in Hamburg sein Comeback auf der Theaterbühne. Und schon dieser erste kurze Masucci-Moment beweist: Dieses Düstere, das kann er. Und es wird noch besser.

Über Oliver Masuccis Gastspiel als Severus Snape im „Mehr!“-Theater zu schreiben, ohne zu spoilern, ist eigentlich unmöglich. Drum nur so viel: Fans der „Harry Potter“-Saga wissen, dass Snape zu den Guten gehört – auch wenn das so lange nicht zu ahnen ist. Und am Ende ist er tot. Wie er also in dieser Geschichte, die 19 Jahre nach „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ spielt, wieder dabei sein kann? Wird hier nicht verraten. Aber: Er ist wieder da.

Oliver Masucci spielt Severus Snape in Hamburger Theater

Und Oliver Masucci (55), bekennender „Hogwarts“-Fan, spielt ihn mit einer düsteren Intensität. Nach der Pause, im zweiten Teil des mehr als dreistündigen Stücks, dann auch mit Worten. Wie er Scorpius Malfoy anfährt – erst ein „Hat man Ihnen nicht beigebracht anzuklopfen, Malfoy?!“, dann ein „Verschwinden Sie!“ – mit diesem blechernen Schnarren in der Stimme: gruselig. Er wirft das schwarze Haar zurück, spreizt die langen Finger, lässt seinen Umhang wehen. Dazu dieser durchdringende, arrogante Blick. Kleine Gesten, große Wirkung. Bei aller Dunkelheit strahlt aber auch fast etwas Schelmisches aus seiner Figur.

Düster: Oliver Masucci in der Rolle des Severus Snape, rechts Fabian Koller als Scorpius Malfoy Sandra Ludewig
Bühne, alles schwarz, Snape steht an einer Tafel, Scorpius rechts am Rand
Düster: Oliver Masucci in der Rolle des Severus Snape, rechts Fabian Koller als Scorpius Malfoy

Natürlich gehört der größte Applaus an diesem Abend ihm, auch wenn die Rolle keine tragende ist. Den riesigen Blumenstrauß nimmt er mit einem kleinen Lächeln entgegen, Verbeugung zum Publikum und zu den Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne. Zehn Mal wird er den Zauberlehrer Severus Snape bis zum 10. März spielen – und das Publikum in Scharen anziehen. Ein genialer Coup des „Harry Potter“-Theaters.

„Alle Szenen machen Spaß“, hatte Masucci vor seinem Auftritt der dpa gesagt. „Aber was natürlich wahnsinnig Spaß macht, ist, diesen Zauberstab zu schwingen und daraufhin passieren wirklich Dinge.“ Dass das auch wirklich so passiert auf der Bühne, dafür musste Masucci eine ganze Zeit lang proben. Er hat aber nicht nur Text und Bewegungsabläufe gelernt, sondern sich auch mit einem Trainer fit gemacht. Denn: „Das Wichtigste ist, dass der Körper funktioniert. Sonst funktioniert die ganze Nummer nicht“, so Masucci. Dafür stellte er sogar seine Ernährung um. „Ich esse gerade nur Tofu.“ Hätte man von Snape so auch nicht gedacht.

„Harry Potter und das verwunschene Kind“ mit Oliver Masucci: bis 10.3., diverse Uhrzeiten, ab 59,90 Euro

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