Mit tanzenden „Eisbären“: Absurde Snowboard-Show in Saudi-Arabien
Tanzende „Eisbären“ am Rande der Wüste, 500 Tonnen herbei gekarrter Schnee und dicke Preisgelder für die Snowboard–Stars: Saudi-Arabien hat im Rahmen seiner Sport-Offensive den ersten Freestyle-Wettbewerb auf der arabischen Halbinsel veranstaltet. Beim „SnowBlast KSA Cup“ in Riad waren jede Menge Szenegrößen am Start, die sich über eine 150 Meter lange, 30 Meter hohe und 20 Meter breite Schanze stürzten.
„Als ich zum ersten Mal davon hörte, wusste ich, dass ich dabei sein muss“, sagte der US-Amerikaner Tanner Hall, der seinen Sport als „Ski Boss“ prägte wie kaum ein anderer: „Wir versuchen, unsere Kultur an Menschen weiterzugeben, die davon wahrscheinlich noch nie gehört haben. Es ist wirklich aufregend für uns, wie ein frischer Wind.“
Antarktis-Feeling in Saudi Arabien, geht das?
Die Veranstaltung fand im Rahmen der „Riyadh Season“ statt, einem monatelangen Festival mit vielfältigem Unterhaltungsangebot, das Millionen Menschen besuchen. Für die Stars, darunter Olympia- und X-Games-Sieger, gab es Prämien in Höhe von bis zu 50.000 Dollar, am Fuße der Schanze tanzten als Eisbären verkleidete Helfer im Flutlicht.
„Es ist auf jeden Fall seltsam“, meinte Teilnehmer Xavi Jesi, „schließlich sind wir nur 45 Minuten von der Wüste entfernt.“ Im Norden des Landes, meinte er, gäbe es ja sogar Berge und wohl auch Schnee, „also ist es sicher besser als hier, wo es so heiß ist und wir so viel Energie verbrauchen müssen“. Er hoffe, ergänzte er, dass die Veranstaltung das nächste Mal dort stattfinden könne.
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Tatsächlich wird Saudi-Arabien 2029 die Asiatischen Winterspiele ausrichten. Bis 2026 soll dafür in der Retortenstadt Trojena ein futuristisches Skigebiet entstehen. „Eisbären“ sicher inklusive. (sid/vh)