Nach Aus-Gerüchten: Metronom überrascht mit Ansage

Schon seit Monaten kommt es auf den Strecken des Bahnbetreibers Metronom zu Ausfällen, Einschränkungen und Verspätungen. Das Land Niedersachsen hatte dann genug von dem Schlamassel – und zog im Januar die Reißleine. Jetzt meldet sich das Verkehrsunternehmen mit einer überraschend kämpferischen und emotionalen Ansage zurück.

„Wir sind und wir bleiben“, das steht in der Überschrift der Mitteilung, die Metronom am Montagvormittag verschickte. „In den letzten Wochen gab es zahlreiche Fragen und Meldungen zur aktuellen Situation und der Zukunft von Metronom“, heißt es weiter.

Verkehrsvertrag zwischen Niedersachsen und Metronom aufgelöst

Vor etwa einem Monat kam die überraschende Nachricht: Das Land Niedersachsen entschied sich dazu, über eine vorzeitige Beendigung des Vertrags für das Hansenetz zu verhandeln. Darum hatte der Bahnbetreiber aufgrund der hohen Energie- und Personalkosten sowie fehlender Fachkräfte gebeten. Anstatt bis 2033 wird der Vertrag jetzt nur noch bis 2026 laufen. Betroffen sind die wichtigen Pendlerstrecken:

• Hamburg – Lüneburg – Uelzen
• Uelzen – Hannover – Göttingen
• Hamburg – Bremen

„Auch die eine oder andere falsche Meldung hatte sich eingeschlichen“, heißt es weiter in der Mitteilung. Damit gemeint sind die Gerüchte, Metronom werde sich nach der Ansage im Januar komplett aus dem Nahverkehr in Niedersachsen zurückziehen.

Metronom will sich für neuen Verkehrsvertrag bewerben

Dem sei nicht so, erklärt Sprecher Björn Tiedemann jetzt. Mit dem vorzeitigen Ende des Vertrages gebe es jetzt die Chance eines „geordneten Neustarts“ – sowohl für Metronom als auch für die Strecken selbst. Das Unternehmen werde weiterhin Lokführer und Fahrgastbetreuer ausbilden und einstellen. Für den neuen Vertrag, den das Land Niedersachsen bald für 2026 ausschreiben wird, wolle man sich auch wieder bewerben.

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Dann geht die Mitteilung über in einen sehr langen und vor allem emotionalen Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre. Seit 2003 fährt Metronom in der Region Hannover, Bremen und Hamburg. Dann sei „die Welt ab 2019 eine andere geworden“.

Metronom wird noch bis 2026 auf den Strecken fahren

„Zuvor nicht bekannte Großbaustellen in und um Hamburg haben den Eisenbahnverkehr erheblich eingeschränkt. Die Corona-Pandemie mit allen Folgen und Einschränkungen, ein bundesweiter Fachkräftemangel (…) hatten erhebliche Auswirkungen auf den sehr komplexen Betrieb der Eisenbahnstrecken des Metronom.“ Dazu seien der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und hohe Tarifabschlüsse gekommen.

Trotzdem hätten eben noch die 2016 ausgehandelten Rahmenbedingungen gegolten. Die einzige Möglichkeit aus Sicht des Unternehmens: „Ein geordneter Neustart für das Hansenetz und Metronom.“ Bis 2026 werden die blau-gelben Züge aber erst einmal weiter auf den Strecken fahren.