Maschinen der Lufthansa stehen am Hamburger Flughafen (Archivbild).
  • Maschinen der Lufthansa stehen am Hamburger Flughafen (Archivbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Lufthansa-Streik in Hamburg: Flughafen streicht alle Abflüge

Die Gewerkschaft Verdi verschärft den geplanten Warnstreik im Luftverkehr. Parallel zum Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals ruft die Gewerkschaft für Donnerstag auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg zur Arbeitsniederlegung auf, wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte.

Die Beschäftigten sind bei Privatunternehmen angestellt, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich kontrollieren. Aus diesem Grund werden alle 141 Abflüge aus Hamburg am Donnerstag gestrichen oder finden ohne Passagiere statt. Die Maschinen würden teilweise ohne Passagiere starten, teilte die Pressestelle des Helmut-Schmidt-Flughafens am Dienstag mit. Das ist notwendig, um weitere Störungen im Flugverkehr zu vermeiden.

36.000 Passagiere schauen in die Röhre

Auch bei den Ankünften müsse mit Flugstreichungen oder Verspätungen gerechnet werden. Für Donnerstag seien ursprünglich 284 Flüge – 141 Starts und 143 Landungen – mit rund 36.000 Passagieren geplant gewesen. Für Freitag erwartet der Airport viele Umbuchungen, sodass mit stark ausgelasteten Flügen zu rechnen sei.

Der Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals beginnt in den Technikbereichen schon am Mittwochabend und soll bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortgesetzt werden.

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Schon vor der Verschärfung hatte die Lufthansa mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München gerechnet. Am Donnerstag und am Freitag sollten jeweils rund 1000 Flüge ausfallen und jeweils rund 100.000 Passagiere betroffen sein, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Frankfurt sagte. Die Airline bemühe sich, zehn bis 20 Prozent des ursprünglichen Flugplans darzustellen. In den Flugplänen seien die Streichungen bereits berücksichtigt. 

Die Gewerkschaft Verdi hat das gesamte Bodenpersonal der Lufthansa zum Warnstreik aufgerufen. Es ist bereits die fünfte Warnstreikwelle in dem Tarifkonflikt und die dritte mit direkten Auswirkungen auf die Passagiere. 

Bei erster Streikwelle fielen etwa 1100 Flüge aus

Die Luftsicherheitskräfte sollen nur am Donnerstag streiken. Diese Gruppe wird auch von Verdi vertreten und verfügt über eine hohe Streikmacht. Bei ihrer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar an elf größeren Flughäfen sind nach Schätzung des Branchenverbands ADV rund 1100 Flüge ausgefallen, weil Passagiere nicht mehr in die Sicherheitsbereiche gelangen konnten. 

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Mitarbeitern privater Sicherheitsdienstleister. Im Bundesland Bayern sind diese Kräfte im Öffentlichen Dienst angestellt, für den ein anderer Tarifvertrag gilt und dort folglich auch nicht gestreikt wird. 

Bereits fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.  

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Neben dem Inflationsausgleich bedeute dies auch einen Reallohnzuwachs, hatte BDLS-Verhandlungsführer Frank Haindl erklärt. Eine sechste Verhandlung ist für den 19. März verabredet. (dpa/mp)

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