Ein Foto aus der Wohnung des 28-Jährigen. 54 Pflanzen stellte die Polizei dort sicher.
  • Ein Foto aus der Wohnung des 28-Jährigen. 54 Pflanzen stellte die Polizei dort sicher.
  • Foto: Polizei

Diese Plantage steht nicht etwa im Keller – sondern in einer ganz normalen Wohnung

Der Ideenreichtum von Drogenhändlern und -anbauern scheint keine Grenzen zu kennen. Ein aktueller Fall aus Kiel verdeutlicht, wie raffiniert – aber auch naiv – Kriminelle vorgehen können. Polizisten entdeckten eine Plantage mit 54 Pflanzen in einer gewöhnlichen Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses.

Die Wände sind mit Folie verkleidet, von der Decke hängen spezielle Lampen, an Stangen sind Lüfter montiert – alles bestens präpariert für die optimale Aufzucht von Cannabis-Pflanzen.

Die Plantage wurde, das sagen selbst Ermittler, höchst professionell betrieben. Derartiges finde man sonst nur üblicherweise in Kellern, da sich Kriminellen dort sicherer und abgegrenzt fühlen. Ein 28-Jähriger wird beschuldigt, die Plantage betrieben zu haben. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie entdeckt wurde.

Kiel: Marihuana-Plantage erstreckt sich über 20 Quadratmeter

Und so kam es, wie es kommen musste: ein Nachbar beschwerte sich über den intensiven Marihuana-Geruch, der aus der Wohnung drang. Daraufhin seien Ermittlungen aufgenommen worden, so eine Polizeisprecherin zur MOPO. „Dabei verdichteten sich dann schnell Hinweise auf eine Plantage.“

Am Mittwochmorgen durchsuchten Polizisten die Wohnung im Stadtteil Gaarden, angeordnet durch das örtliche Amtsgericht. Dabei wurden 54 Pflanzen sichergestellt, die meisten waren rund 70 Zentimeter groß und erntereif. Die Plantage erstreckte sich über 20 Quadratmeter – exzessive Drogenzucht anstatt eines gemütlichen Wohnzimmers.

Die Ermittler stellten außer den Pflanzen auch Drogenutensilien und 1200 Euro mutmaßliches Dealgeld sicher. Der 28-Jährige befand sich während der Durchsuchung in der Wohnung. Er wurde nicht festgenommen, da laut Polizei keine Haftgründe vorlagen.

Das könnte Sie auch interessieren: Drastische Reaktion auf brennende Uniform im HSV-Stadion

„Mit der Anzahl der sichergestellten Pflanzen besaß der Verdächtige deutlich mehr Cannabispflanzen als zukünftig erlaubt, sollte das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung so wie aktuell geplant beschlossen werden,“ so die Sprecherin weiter. Das Kripo-Kommissariat 17 führe die Ermittlungen. Der 28-jährige Mann werde sich in einem Strafverfahren verantworten müssen. (dg)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp