Fabian Hürzeler mit der Taktiktafel bei einem Testspiel
  • Fabian Hürzeler mit der Taktiktafel bei einem Testspiel. Der Coach muss die Balance finden zwischen Weiterentwicklung und Konstanz in Basics.
  • Foto: imago/Susanne Hübner

Diese Klubs will sich der FC St. Pauli jetzt zum Vorbild nehmen

Der Fußball unter Fabian Hürzeler ist komplex. Lange blieb das System des FC St. Pauli in der laufenden Saison unentschlüsselt, mit Rückrundenbeginn hat sich der Wind allerdings gedreht. Das macht die Aufgabe für den Coach nicht leichter.

Düsseldorf im DFB-Pokal, Magdeburg, Holstein Kiel in der zweiten Hälfte, Schalke über die gesamte Distanz – die Kontrahenten haben Mittel und Wege gefunden, die Spielidee der Hamburger auszulesen. Das kommt für den Coach freilich nicht komplett überraschend. „Wir sehen jetzt, dass sich gegnerische Mannschaften etwas einfallen lassen“, räumte er ein, sieht darin aber eine Herausforderung. „Es muss unser Anspruch sein, Lösungen zu finden, denn du kannst nicht mit einer Spielidee fünf Jahre lang erfolgreich sein. Du musst sie und die einzelnen Spieler weiterentwickeln.“ Das sei klar die Aufgabe von ihm und seinem Trainerteam, und der werde man sich auch stellen.

„Wir sind immer darauf erpicht, neue Lösungen zu finden.“ Wichtig sei allerdings die Balance: „Wie viel Input gibst du der Mannschaft, wie viel nimmst du von ihren Basics weg.“ Oder anders gesagt: Bleibt bei zu vielen Neuerungen zu viel des Altbewährten auf der Strecke, kann man die Spieler auch überfrachten? Diesbezüglich übt der 31-Jährige auch Selbstkritik: „Ich glaube, da sind in den letzten Wochen viele von den einfachen Dingen, die wir in der Hinrunde gut gemacht haben, abhanden gekommen.“

St. Pauli ist nach Führung in Lethargie verfallen

Trotzdem finde er, dass man gute Halbzeiten gespielt habe. „Wir sind oft in Führung gegangen und dann in Lethargie verfallen, haben das Fußballspielen eingestellt“, monierte er. „Das hat was mit Einstellung zu tun, es ist eine Kopfsache. Du steigst nicht auf, wenn du den schönsten Fußball spielst, sondern den effektivsten, den besten Fußball.“

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Und da böte die jüngere Vergangenheit des Unterhauses die ein oder andere Blaupause feil. „Kein Aufsteiger hat in den letzten Spielen glorreich Fußball gespielt“, hat Hürzeler festgestellt. Speziell in der letzten Saison mit Darmstadt und Heidenheim sei dies so gewesen. „Die haben alle gemerkt, was wichtig ist in den letzten Spielen.“

Signale aus der Mannschaft stimmen Kiezklub-Coach positiv

Und bei seinen Schützlingen hat er ähnliche Anzeichen vernommen. „In der Mannschaft nehme ich sehr viel Positives war, dass sie als Team funktioniert, dass sie auch Rückschläge wegsteckt, dass alle stabil wirken“, frohlockte Hürzeler. „Das Gefühl, dass es etwas zu verlieren gibt, merke ich in der Mannschaft nicht. Das gibt mir eine gewisse Sicherheit, um das alles positiv zu sehen.“ Auch wenn ein gewisser Druck nicht von der Hand zu weisen sei.

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