Um Parkplätze zu retten: Bezirkspolitik legt Straßenumbau auf Eis
Die Frohmestraße in Schnelsen wird mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro umgestaltet – aber wie genau? Uneinigkeit herrscht über neue Konzepte und deren potenzielle Auswirkungen. Die Diskussion um verkehrsberuhigte Bereiche und Radwege führt zu Bedenken und einem vorläufigen Planungsstopp. Die Bevölkerung soll nun in einer öffentlichen Anhörung beteiligt werden.
Die Bezirksverwaltung stellte zwei Optionen vor: die Schaffung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs und die Einrichtung eines Schutzstreifens für den Radverkehr auf der Fahrbahn. Die Mehrheit der Bezirksversammlung äußerte Bedenken hinsichtlich der bisherigen Vorschläge. „Die bisherigen Pläne stellen eine potenzielle Gefahr für das Stadtteilzentrum Schnelsen dar. Eine erhebliche Reduzierung von Parkplätzen wäre die Folge beider Vorschläge“, warnt Koorosh Armi (SPD).
Klaus Krüger (FDP): „Bereits jetzt ist die Parkplatzsituation katastrophal“
Auch Klaus Krüger (FDP) ist besorgt über den Abbau von Parkplätzen. Bereits jetzt sei die Parkplatzsituation in der Straße katastrophal und würde sich nach den aktuellen Konzepten weiter verschlechtern, erklärt Krüger. „Ich bin nicht gegen die Umbauarbeiten, jedoch ist es notwendig, mehr Parkplätze zu ermöglichen“, betont er gegenüber der MOPO. Besonders besorgt ist Krüger darüber, dass Senioren, die die örtlichen Arztpraxen besuchen, kaum Möglichkeiten hätten, mit dem Auto zu kommen – gerade für ältere Menschen könnte so der Alltag immens erschwert werden.
Die Fraktionen der SPD, FDP und CDU bemängeln, dass zusätzliche Vorschläge, die im Rahmen eines zweijährigen Beteiligungsprozesses entwickelt wurden, lediglich als nicht umsetzbar abgelehnt wurden, ohne angemessene Erläuterungen oder Alternativvorschläge bereitzustellen. Ein Pressesprecher des Bezirksamts Eimsbüttel erklärt hierzu: „Die Vorschläge wurden geprüft und mit der Polizei, der Verkehrsbehörde und den Busbetrieben diskutiert. Dabei stellten sich nur die zwei vorgestellten Vorschläge als umsetzbar heraus“.
In der Bezirksversammlung Eimsbüttel wurde nun beschlossen, den geplanten Umbau vorerst auszusetzen. In einer öffentlichen Anhörung sollen Vorschläge gemeinsam mit der Bevölkerung diskutiert werden. Wie diese öffentliche Anhörung gestaltet werden soll und wer mit einbezogen wird, steht noch nicht fest. Stattfinden soll sie voraussichtlich im April.
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Das Bezirksamt Eimsbüttel betont, dass es sich nicht um einen Planungsstopp handele. Auf die Frage, ob die Bauarbeiten wie geplant im Frühjahr 2025 beginnen würden, erklärt der Pressesprecher der Bezirksverwaltung: „Von unserer Seite wird es zu keinen Verzögerungen kommen, wir arbeiten wie geplant weiter.“ Alles weitere liege nun in der Hand der Politik.