Hodenprothese zu groß: Mann will Cannabis gegen Schmerzen – Gericht lehnt ab
Das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen hat den Eilantrag eines 42-jährigen Braunschweigers auf Kostenübernahme seiner Cannabis-Blüten abgelehnt. Der Mann hatte geklagt, weil seine zu großen Hodenprothesen Rückenschmerzen verursachen und nur die Hanfpflanzen bei der Linderung helfen würden.
Durch das Eilverfahren wollte der Braunschweiger erwirken, dass die Kosten für sein Cannabis von der Krankenkasse übernommen werden. 2013 hat der Mann nach einer Krebsoperation Hodenprothese bekommen, die nach Angaben des 42-Jährigen chronische Rückenschmerzen verursachen würden. Mit Cannabis konnte er diese Schmerzen lindern, andere Medikamente hätten nicht angeschlagen.
Gericht lehnt ab: Cannabis gegen Hodenschmerzen
Da der Konsum mit der Zeit zu teuer wurde, da er das Cannabis nur auf Privatrezept erhielt, beantragte er eine Kostenübernahme bei seiner Krankenkasse, die den Antrag ablehnte.
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In ihren Augen leide der Mann an keiner schweren Krankheit und zudem habe er noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, wie beispielsweise eine Reha-Therapie oder den Austausch seiner zu großen Hodenprothesen durch kleinere Implantate. Für den 42-Jährigen kommen kleinere Prothesen aber nicht in Frage – er lehnt den Eingriff aus Angst vor einer Impotenz ab.
Angst vor Impotenz: Patient lehnt kleinere Implantate ab
Cannabis sei nicht die einzige mögliche Therapie gegen die Schmerzen, befanden die Landesrichter und schlossen sich der Auffassung der Kasse und des Sozialgerichts Braunschweig an.
Außerdem sei der Fall nicht eilbedürftig: Der Patient sei nicht akut krank, er habe die Prothese sechs Jahre lang nicht austauschen lassen und seinen Widerspruch bei der Krankenkasse nur zögerlich begründet. (mp/dpa)