Burchert stieg schonmal dreimal auf: Was bei St. Pauli anders ist
Für Entspannung ist Sascha Burchert nicht zu haben. Noch nicht jedenfalls. „Bei anderen Mannschaften habe ich erlebt, dass nach einem Sieg ausgelassen gefeiert wird, manchmal auch die ganze Busfahrt“, erzählt St. Paulis Ersatztorwart aus seiner Vergangenheit – und setzt sich und seine Mitspieler dazu in Kontrast: „Wir freuen uns nach so einem Spiel, aber dann geht es relativ schnell wieder darum, einen Modus fürs nächste Spiel zu finden. Der Moment der Freude ist da, aber nicht so lang wie bei anderen Mannschaften. Die Spannung bleibt durchgängig da.“
Der 34-Jährige, neun Tage vor dem Mauerfall im Osten Berlins geboren, hat genug Vergleichsmöglichkeiten. Mit Hertha BSC (2011, 2013) und Fürth (2021) ist er dreimal in die Bundesliga aufgestiegen, genug zu feiern gab es also.
„Die Spannung bleibt durchgängig da“
Mit St. Pauli könnte der vierte Aufstieg klappen – auch wenn Burchert nur im Pokal eingesetzt wird und noch keine Liga-Minute im Tor stand. Als Mitglied im Mannschaftsrat trägt er dazu bei, den Laden zusammenzuhalten. „Meine Rolle sehe ich unterstützend, fordernd und fördernd“, beschreibt St. Paulis Nr. 30 ihre Aufgabe: „Dass keiner nachlässt, weil wir eben noch nichts Endgültiges erreicht haben.“
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Deshalb hängt er sich in jedem Training rein, als würde er und nicht Nikola Vasilj am Wochenende zwischen den Pfosten stehen. Spannung halten, Impulse kontrollieren, sich auf fernere, höhere Ziele fokussieren. Damit in nicht so großer Ferne ein Moment der Freude länger anhält. Und größer ist.