Millionenbetrüger ist tot: Jürgen Harksen knöpfte Hamburger Promis ein Vermögen ab
Der Mann, der die Reichen um Millionenbeträge erleichterte, starb einsam. Jürgen Harksen (†63) wurde Anfang der Woche in eine Klinik in Palma de Mallorca eingeliefert. Am Dienstagnachmittag soll ihm seine exzessive Alkoholsucht zum Verhängnis geworden sein. Todesursache: multiples Organversagen. Er hatte nur noch wenige Freunde und starb verarmt.
Ende der 80er Jahre hatte der in Hamburg lebende Harksen eine geniale Investmentidee. Wer Jürgen Harksen sein Geld anvertraute, durfte krasse Gewinne erwarten. Mit dem „Faktor 13” warb er, 1300 Prozent Rendite, das bedeutet, sein Investment zu verdreizehnfachen!
Bohlen, Lindenberg: Alle fallen auf das Schneeballsystem rein
Nicht nur kleine Anleger gaben dem gebürtigen Flensburger ihr Geld. Dieter Bohlen, Udo Lindenberg, namhafte Juweliere, Immobilien-Mogule sowie Anwälte und Wirtschaftsprüfer investierten bei Jürgen Harksen. Die Rendite sollte aus geheimen, bisher unbekannten Ölvorkommen in Spitzbergen kommen. Mit dem Geld der Reichen zahlte Harksen seine Kleinanleger aus, ein klassisches Schneeballsystem.
Der „Spiegel” berichtete später, dass der angebliche Investor keine Hochglanzbroschüren oder Bilanzen vorzeigen konnte. Den Investoren genügte ein grünes Dokument mit vielen Rechtschreibfehlern und einem Stempel als Sicherheit.
Er flog Dieter Bohlen in der Boeing nach Moskau
Statt zu investieren, schmiss er das Geld seiner Anleger mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Er kaufte Champagner und einen Ferrari und feierte auf einer Yacht. Er lebte den Luxus-Lifestyle, von dem viele seiner Kunden träumten – und täuschte sie so. Der „NDR” zitiert Dieter Bohlen: „Wenn wir mit Blue System ein Konzert im Kreml hatten, dann mietete Harksen mal eben eine Boeing mit 300 Plätzen. „Komm“, meinte er, ,ich flieg euch da mal alle rüber.‘“
1993 platzte die Blase. Harksen floh mit seiner Familie nach Südafrika. Auch dort hörte er nicht auf zu betrügen: Er sammelte weiter Geld für seine nicht existenten Geschäfte. Sein Luxusleben ging auch in Südafrika weiter – mit den Betrügereien finanzierte er es.
Juristisches Tauziehen um die Auslieferung
Deutschland forderte von Südafrika seine Auslieferung. Zu der Zeit gab es jedoch noch kein Abkommen zwischen den beiden Ländern. Ein juristisches Tauziehen, das bis 2002 andauerte. Erst als die Bundesrepublik die meisten Anklagen gegen Harksen fallen ließ, lieferte Südafrika ihn aus.
2003 stand er dann wegen gewerbsmäßigen Betrugs in drei Fällen in Hamburg vor Gericht. Der Betrüger wurde zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und 2008 entlassen.
Seine Geschichte schlug jedoch weiter Wellen: Dieter Wedel verfilmte sein Leben in dem Spielfilm „Gier“. Dem NDR sagte Harksen damals, am Anfang habe er über den Film gelacht, aber gegen Ende dachte er: „War ich wirklich so?“ Er ergreift auf Mallorca drei neue Berufe: Weinhändler, Kunstvermittler, Autovermieter.
Harksen stirbt an einer Leberzirrhose
Betrüger blieb er jedoch weiterhin. 2015 musste er sich wieder vor Gericht verantworten. Er hatte einen Freund um 120.000 Euro geprellt – für die Summe sollte er eine Adoption in Südafrika vermitteln.
Die „Bild” berichtete, dass es danach für den Jahrhundert-Betrüger finanziell schlecht ausgesehen habe. Er soll immer mehr getrunken und eine Leberzirrhose entwickelt haben. Sein Gesundheitszustand sei so schlecht gewesen, dass er eine Transplantation nicht überlebt hätte.
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Der Mann, der die feine Hamburger Gesellschaft um Millionen geprellt hat, wurde am vergangenen Samstag wegen eines Sturzes ins Krankenhaus auf Mallorca eingeliefert. Am Dienstagnachmittag starb er an Organversagen.