Im Norden: Ehemaliger Bäckerei-König wegen Tierquälerei vor Gericht
Vor dem Amtsgericht Ratzeburg beginnt am Freitag der Prozess gegen den ehemaligen Bäckerei-Unternehmer Manfred von Allwörden (63). Die Staatsanwaltschaft Lübeck wirft ihm eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz vor. Auf seinem Gestüt unweit von Hamburg sollen mehrere Pferde so lange vernachlässigt worden sein, bis sie schließlich eingeschläfert werden mussten.
Manfred von Allwörden betätigt sich seit vielen Jahren als Pferdezüchter. So unterhält er seit 2012 den Grönwohldhof. Mehr als 1000 Pferde sollen zu seinem Zuchtbetrieb gehören. Doch von Allwörden soll für den Tod von insgesamt 14 Pferden auf seinem Gestüt in der Gemeinde Grönwohld (Kreis Storman) verantwortlich sein. So jedenfalls lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, die bereits am 3. Juli 2023 beim Amtsgericht Ratzeburg Anklage gegen den 63-Jährigen erhob.
Ratzeburg: Ex-Bäckereichef von Allwörden angeklagt
Zwischen Juni 2021 und Oktober 2022 soll von Allwörden durch Unterlassen sechs Tieren erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt haben. Parasitenbefall bei Pferden sei unter anderem aus Kostengründen nicht behandelt worden. Auch habe er kein sachkundiges Personal beschäftigt, das ein tierschutzgerechtes Halten der Tiere hätte gewährleisten können.
Weil die Pferde nicht ausreichend kontrolliert und zu spät tierärztlich versorgt wurden, habe das zuständige Veterinäramt insgesamt 14 Tiere einschläfern müssen, so die Staatsanwaltschaft. Der Strafprozess beginnt am Freitagmorgen um 9.30 Uhr. Das Gesetz sieht für Tierquälerei eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor.
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Manfred von Allwörden führte die gleichnamige Bäckereikette, die in Hamburg und Norddeutschland viele Filialen hat, in fünfter Generation. 2022 verkaufte er sie an Edeka. Auf eine Anfrage der MOPO zum Prozess reagierte von Allwörden nicht. (doe)