Andreas Rettig bei einer Pressekonferenz des DFB.
  • Andreas Rettig war mit einigen Reaktionen auf den Ausrüster-Wechsel des DFB gar nicht zufrieden.
  • Foto: imago/Hartenfelser

Rettig greift Habeck im Ausrüster-Zoff an: „Kenntnisfrei und populistisch!“

Der Ausrüsterwechsel des DFB sorgt für großen Wirbel. Die Äußerungen aus der Politik verärgern Andreas Rettig – er kritisiert den Wirtschaftsminister und verweist auf die finanzielle Situation.

DFB-Geschäftsführer Rettig hat Kritik aus der deutschen Politik an dem umstrittenen Ausrüsterwechsel von Adidas zu Nike deutlich zurückgewiesen. Dabei äußerte der Funktionär auch Verwunderung über Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. „Ich habe mich schon sehr gewundert, dass Politiker kenntnisfrei und vor allem ohne Faktenlage sich populistisch so weit aus dem Fenster lehnen. Das muss ich ehrlich sagen, ist eine neue Qualität“, sagte Rettig (60) bei „ran“. „Da muss man deutlich sagen: Da hätte man vielleicht doch das ein oder andere Mal besser geschwiegen.“

„Verwunderlich, dass ein Wirtschaftsminister sich so äußert“

Der DFB hatte am Donnerstag zweieinhalb Monate vor Beginn der Heim-EM überraschend bekannt gegeben, den Vertrag mit Dauerpartner Adidas Ende 2026 nach mehr als 70 Jahren auslaufen zu lassen. Von 2027 an bis Ende 2034 wird US-Rivale Nike den DFB ausstatten. Zahlreiche Politiker kritisierten dies, Grünen-Politiker Habeck sagte, er hätte sich „ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht.“

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„Eine solche Aussage zu machen, ohne die Rahmenbedingungen und den Prozess zu kennen, ist schon verwunderlich – dass ein Wirtschaftsminister sich so äußert“, sagte Rettig dazu. Einem Bericht des „Handelsblatts“ unter Berufung auf Branchenkreise zufolge soll sich Nike das Engagement beim DFB mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen. Adidas soll bislang 50 Millionen Euro jährlich an den Verband gezahlt haben.

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Die Angebote seien „nicht ansatzweise vergleichbar“ gewesen, sagte Rettig ohne konkrete Zahlen zu nennen. „Wir haben eine Verantwortung für viele Hunderte Mitarbeiter, wir haben Verantwortung für die Landesverbände, für die Basis. Von daher darf man uns nicht verübeln, dass wir in einer wirtschaftlichen Situation eine solche eine Entscheidung treffen.“ (lg/dpa)

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