Rekrutinnen und Rekruten kommen zum feierlichen Gelöbnis von etwa 400 Rekrutinnen und Rekruten auf dem Paradeplatz des Bundesministeriums der Verteidigung.
  • Rekrutinnen und Rekruten beim feierlichen Gelöbnis. In Hamburg stößt der Soldatenberuf bei jungen Menschen auf nur begrenztes Interesse.
  • Foto: picture alliance / dpa | Bernd von Jutrczenka

Deutschland braucht dringend Soldaten: So viele Hamburger gehen zur Bundeswehr

Die Bundeswehr sucht dringend neue Soldatinnen und Soldaten. Angesichts der internationalen Krisen sicher keine leichte Entscheidung. In Hamburg hält sich das Interesse junger Menschen in Grenzen.

Die Zahl junger Hamburgerinnen, die im vergangenen Jahr ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten haben, ist deutlich gesunken. Wurden 2022 noch 232 Soldaten und 59 Soldatinnen aus der Hansestadt neu eingestellt, waren es im vergangenen Jahr insgesamt nur 276, wie das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage mitteilte. Während die Zahl der Männer mit 232 unverändert blieb, entschieden sich mit nur 44 Frauen weniger Hanseatinnen für Ausbildung und Dienst an der Waffe.

Bundeswehr: Hamburgerinnen verlieren Interesse am Soldatenberuf

Die Zahl der bei der Einstellung noch minderjährigen Hamburgerinnen und Hamburger ging demnach noch deutlicher zurück: von 28 männlichen und 2 weiblichen 17-Jährigen im Jahr 2022 auf nur noch 17 junge Männer im vergangenen Jahr. Nicht volljährige Frauen meldeten sich den Angaben des Verteidigungsministeriums zufolge 2023 gar nicht zum Bund.

Mit einem Anteil von nur noch gut sechs Prozent entwickelte sich Hamburg bei den 17-Jährigen, die sich für einen Dienst bei der Bundeswehr entschieden, gegen den Bundestrend. Denn insgesamt stieg ihre Zahl im vergangenen Jahr: Von 18.802 neuen Soldatinnen und Soldaten aus dem gesamten Bundesgebiet waren 1996 noch keine 18 Jahre alt – ein Anteil von mehr als zehn Prozent und 1,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Für minderjährige Bewerber gelten besondere Regelungen

In der Bundesregierung dürfte man die Entwicklung kritisch sehen. SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen.

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Das Verteidigungsministerium erklärte nun, dass 17 Jahre alte Bewerber nur dann eingestellt würden, „wenn sie ein umfassendes physisches und psychologisches Eignungstestverfahren bestehen“. Die militärische Ausbildung berücksichtige zudem umfangreiche Schutzregelungen für die Minderjährigen. „Konkret heißt das: keine Teilnahme an Wachdiensten oder Auslandseinsätzen, Gebrauch der Waffe nur für Ausbildungszwecke.“

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