Massive Schäden am Gehirn: Mediziner warnen drastisch vor neuen Trenddrogen
Es ist ein gefährlicher Trend, der sich besonders in Großstädten wie Hamburg gerade abzeichnet: Drogen wie Lachgas werden immer häufiger auch von Jugendlichen konsumiert. Jetzt ist eine weitere Trenddroge auf dem Vormarsch. Mediziner warnen vor massiven Schäden am Gehirn.
Lachgas liegt auch in Hamburg schon seit längerem im Trend. Es ist frei verkäuflich, da es in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Inzwischen gibt es sogar Kartuschen mit Vanille- oder Erdbeergeschmack.
Doch Felix Betzler, Drogenexperte und Arzt an der Charité, warnt. Nur weil Lachgas frei verkäuflich ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch ungefährlich ist. „Bei diesem unkontrollierten Einsatz kann es dazu kommen, dass man das Bewusstsein verliert, es gibt einen nachgewiesen neurotoxischen Effekt und man kann potenziell daran ersticken“, so Betzler zum „Tagesspiegel“.
Lachgas gibt es in Hamburg sogar im Kiosk
Auch die Innen- und Gesundheitsbehörde kennt die problematische Situation in Hamburg. „Im Bereich St. Pauli wird nach Einschätzung der Polizei Hamburg durch eine Vielzahl von Kiosken Lachgas in Gebinden mit unterschiedlichen Volumen zum Verkauf angeboten“, sagte Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde der MOPO bereits im März. Jugendschutz spiele hier meist keine Rolle. Der Profit stehe im Vordergrund.
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Lachgas wird bereits seit Jahrzehnten konsumiert. In letzter Zeit hat der Konsum allerdings deutlich zugenommen. Hinzu kommt, das die Konsumenten immer jünger werden. Das hat dem Gas zuletzt den Status einer Trenddroge eingebracht.
Neue Trenddroge sind Benzodiazepine
Seit neuestem sind auch Benzodiazepine unter Jugendlichen angesagt. Hierbei handelt es sich um Medikamente, die eigentlich bei Schlaf- und Angststörungen eingesetzt werden. Ihnen wird eine angstlindernde, krampflösende, entspannende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Anders als Lachgas sind sie nicht frei verkäuflich. Trotzdem macht sich die Ausbreitung bereits in den Suchtberatungsstellen bemerkbar.
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„Dieser Trend ist besorgniserregend, weil das Substanzen sind, die teilweise ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben“, erklärte Betzler im Interview mit dem „Tagesspiegel“. Außerdem sei die Konsumsituation eine ganz andere als bei Lachgas: „Viele Jugendliche nehmen sie nicht im Partykontext, sondern „zum Chillen“, sagt der Drogenexperte.