„Vermeintlich fremd“: St. Pauli-Fans werfen Polizei rassistische Kontrollen vor
Die „Braun-weiße Hilfe“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizisten, die bei Auswärtsspielen gezielt migrantische St. Pauli-Fans kontrolliert, überwacht und in einem Fall sogar in Gewahrsam genommen haben soll.
Die Rechtshilfe-Instanz beim Kiezklub spricht von Vorfällen in Hannover, Braunschweig und Gelsenkirchen sowie im Volksparkstadion. Nach einem Bericht der „taz“ handelt es sich bei den Betroffenen um Mitglieder des St. Pauli-Fanklubs „Azadi“ (Freiheit), in dem viele Menschen mit kurdischen Wurzeln vertreten sind.
Fan-Hilfe spricht von Einschüchterung und Provokation
„Die aus Thüringen stammenden Polizist*innen versuchten, die Betroffenen einzuschüchtern und mit nonverbalen Gesten zu provozieren“, heißt es im Statement der „Braun-weißen Hilfe“ zum Spiel in Hannover 2022. „Die Beamten beobachteten und filmten die betroffenen Personen während der gesamten Spielzeit“, zu einer Partie auf Schalke.
Racial Profiling als Ursache?
Aus Sicht der „Braun-weißen Hilfe“ gab es keinen Anlass für die Maßnahmen, sie vermutet diskriminierendes „Racial Profiling“ als Ursache: „In allen dargestellten Fällen war eine Gruppe betroffen, deren Mitglieder eine zugeschriebene Migrationsgeschichte teilen. Die durchgeführten polizeilichen Maßnahmen basieren mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hier auf der Zuschreibung des vermeintlich Fremden.“
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Entsprechend wird gefordert, „die rassistischen Kontrollen, auch im Zusammenhang mit Fußballspielen, sofort zu beenden“.