Aydan Özoguz bei einer Bundestagssitzung
  • Aydan Özoğuz (SPD) ist die Bundestagsvizepräsidentin.
  • Foto: picture alliance / dts-Agentur

Welle der Empörung: Hamburger SPD-Politikerin löscht Israel-Tweet

Der jüngste iranische Raketenangriff auf Israel veranlasste viele deutsche Politiker dazu, ihre Bestürzung über den Angriff auf X (ehemals Twitter) zu teilen. Auch Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz (SPD) teilte ihre Gedanken zu dem Angriff – und spricht dabei von einer Provokation Israels. Ihr Beitrag löste eine Welle der Empörung aus.

Scharfe Kritik für Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz: Die Hamburger SPD-Politikerin schrieb in der Nacht zum Sonntag, sie mache sich Sorgen um alle Menschen in der Ukraine, in Israel und in Gaza. Und weiter: „Warum musste diese Situation noch provoziert werden? Bombardierung der iranischen Botschaft hat Nahost weiter gefährdet.“ Damit löste sie eine Welle der Empörung aus.

Aydan Özoğuz (SPD) in scharfer Kritik nach Post über iranischen Angriff auf Israel

„Schäbig. Einer Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages unwürdig. Das fällt Frau Özoğuz ein, wenn der Iran einen unserer engsten Verbündeten Israel angreift“, schreibt so etwa CDU-Bundestagsmitglied Matthias Hauer. Stefan Liebig, Soziologie-Professor an der Freien Universität Berlin, fragt: „Frau Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, ist Ihnen klar, welches alte antisemitische Narrativ sie hier bedienen?“ Die Aussage „Die Juden sind Schuld“ sei einer Vertreterin eines Verfassungsorgans unwürdig. „Wenn Sie einen Funken Anstand haben, treten Sie zurück!“, so Liebig.

Ihr Post sei eine Täter-Opfer-Umkehr, so der Vorwurf viele User. Auch die jüdische WerteInitiative kritisiert den Post aufs Äußerste: „Israel kämpft gegen einen der schlimmsten Terrorstaaten der Welt und ihr fällt nichts anderes ein, als dass Israel selbst schuld sei.“ Eine solche Haltung sei mit Özoğuzs Amt unvereinbar und sollte Konsequenzen haben.

Özoğuz löscht Post – Flut der Empörung reißt trotzdem nicht ab

Reagierend auf die Flut an kritischen Kommentaren löschte Özoğuz ihren Post nach kurzer Zeit und schrieb: „In einer solchen aufgeheizten Situation zeigen die ganzen Kommentare, dass auch hier alle aufeinander losgehen. Deshalb habe ich meinen Post gelöscht. Der Krieg ist schlimm genug.“ Doch ihren Kritikern reicht diese Antwort nicht.

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„Gar nichts verstanden. Rücktritt und Entschuldigung wären das Mindeste“, fordert CDU-Politiker Sebastian Steinecke. Auch der Hamburger FDP-Politiker Gert Wöllmann kritisiert: „Ihr Tweet war einfach eine unterirdische Täter-Opfer-Umkehr. Diese Erklärung setzt dem noch die Krone auf.“ Neben der Vielzahl an Kommentaren sammeln sich auch Screenshots des gelöschten Posts auf X: „Das Internet vergisst nichts…“, kommentiert ein User einen solchen Screenshot.

Iran startete in der Nacht zum Sonntag Raketenangriff auf Israel

In der Nacht zum Sonntag hatten Irans Revolutionsgarden einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet. Der Angriff gilt als Akt der Vergeltung für einen mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor zwei Wochen, bei welchem hochrangige iranische Offiziere getötet wurden. Der Iran hatte daraufhin vor einem Angriff auf Israel gewahrnt – nun wurde diese Warnung mit rund 300 Drohnen und Raketen wahr gemacht. (mwi)

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