Bewegende Szenen am Millerntor: So ehren St. Paulis Ultras den verstorbenen Fan
Alles war anders an diesem Spieltag vor dem Anpfiff am Millerntor. Die Ultras auf der Südtribüne verzichteten aus Trauer um den verstorbenen Fan aus ihren Reihen auf die obligatorische Einsingphase vor Spielbeginn. Stattdessen gab es acht Minuten vor dem Anpfiff der Partie gegen die SV Elversberg (3:4) nach einer einleitenden Durchsage im Stadion einen Moment des Gedenkens. Aus den Lautsprechern ertönte „You’ll never walk alone“. Nicht nur auf der Süd wurden Schals empor gehalten. Nach dem Ausblenden des Songs wurden die letzten Takte des Liedes von der gesamten Kulisse gesungen. Bewegende Momente im Stadion.
Die Trauer der Fanszene war allgegenwärtig. Auf einem Riesen-Banner am Zaun der Südtribüne war zunächst über die gesamte Breite zu lesen: „Kiste für immer – Ultras sterben nie“. Auch ein Porträt-Bild des mitten aus dem Leben gerissenen Anhängers war darauf zu sehen.
Ultras entrollen gigantische Blockfahne für gestorbenen Fan
Kiste – das ist der Spitzname des vor wenigen Tagen verstorbenen Fans aus den Reihen von Ultra Sankt Pauli (USP), der auf der Anreise zum Auswärtsspiel in Karlsruhe am Samstag vor einer Woche kollabiert war.
Kurz vor dem Einlaufen der Mannschaften und dem Ertönen der „Hells Bells“ wurde eine gigantische schwarze Blockfahne entrollt, die die komplette Südtribüne bedeckte.
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Auch während des Spiels hörten die Würdigungen nicht auf. Das schwarze Banner am Südkurven-Zaun wich mehreren Fahnen, auf denen im bunten Graffiti-Stil „Kiste“ prangte, denn der Fan war auch in der Sprayer-Szene eine bekannte Größe. Zum Ende der ersten Halbzeit wurden in der Kurve weitere Transparente entrollt, auf denen unter anderem „Du hast das Stadtbild geprägt. Die ganze Kurve bewegt“ zu lesen war. Auch den Hinterbliebenen wurde Beistand symbolisiert.