Ulli Koch (65), Putzkraft im „Golden Pudel Club“, hat ein bewegtes Leben.
  • Ulli Koch (65), Putzkraft im „Golden Pudel Club“, hat ein bewegtes Leben.
  • Foto: Marius Röer

Kiez-Urgestein spricht über sein bewegtes Leben zwischen Knast und „Pudel Club“

Sie nannten ihn „Magnum für Arme“ – damals in Santa Fu. Wegen seiner auffälligen Hawaiihemden und Shorts. Ein korrekter Typ, der sein Wort hielt und immer einen Weg fand, Stoff in die Zelle zu schmuggeln. Heute sitzt da ein hagerer Mann mit grauem Haar und Bart im Putzlicht des „Golden Pudel Club“. Die Augen müde. Die Stimme sanft. Ulli Koch ist 65 Jahre alt und Putzkraft.

„Die gute Seele des Pudels“, sagen die Leute. Ein Kiez-Urgestein mit bewegtem Leben. Ulli saß hinter Gittern mit Konrad Kujau, dem Fälscher der „Hitler-Tagebücher“, betrank sich mit Campino und stand für „Tocotronic“ vor der Kamera. Dass er noch lebt, grenzt an ein Wunder. Dreimal wäre er beinahe gestorben.

Ulli traf Nina Hagen, zechte mit Campino und trat in einem Musikvideo auf

Ulli berichtet von seiner Zeit im Heim und den Jungs, die er später hinter Gittern wiedertraf. Von Leuten, die ihn „abrichteten“, Diebestouren im feinen Zwirn und seiner Zeit im Knast. Wie er Drogen in die Zelle schmuggelte, wo er sie versteckte und warum man ihn nie erwischte. Er berichtet von Koks auf Kampnagel, dem Leben in der Hafenstraße, seiner Heroinsucht und den Zusammenbrüchen, die ihn beinahe das Leben gekostet hätten. Und vor allem erzählt er vom „Pudel“ und seinen Menschen. Wie er Nina Hagen traf, Wodka mit Campino trank und für „Tocotronic“ ein Musikvideo drehte.


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