Kunstwerk
  • „Hamburg – Mr Nix“ ist der Titel dieses großen Doppeldenk-Kunstwerks. Die Ausstellung wird am 19. April um 19 Uhr in der Affenfaust-Galerie eröffnet.
  • Foto: Thomas Dietze

Hier gibt’s einen quietschbunten Trip um die Welt

Im „Eros Center“ sind die Brüste blank und vor „1000 Töpfe“ die Trinker krank, ein „Beluga“ fliegt über die Stadt,  ein Hund pinkelt ein paar Flammen platt. Das Künstler-Duo Doppeldenk hat ein grellbuntes Hamburg-Wandrelief geschaffen. Zu sehen ist es jetzt in der großen Ausstellung „Faszination Ost“ in der Affenfaust-Galerie auf St. Pauli.

Es wirkt wie ein riesiges Wimmelbild, dieses Zwei-Meter-Holz-Werk „Hamburg – Mr Nix“. Und wer genau hinsieht, entdeckt immer wieder neue Details. Oz, der sich auf der Elbphilharmonie verewigt hat (an anderer Stelle wird der Hamburger Graffiti-Legende – „R.I.P“ – gedacht). Der NDR, der seine Kamera auf „No G20“ richtet. Ein Aal-Verkäufer im Dieter-Hemd. Werbung für Bier mit Herz und Anker. St. Pauli vs. HSV. Ein Schwein in einem Polizeiboot auf der Elbe. Und schmeißt da vielleicht gleich jemand einen Molotowcocktail aufs Schulterblatt? Na, huch!

Lustige Kunstwerke? Nur auf den ersten Blick

Neonbunt und lustig anzuschauen – aber oft nur auf den ersten Blick: Seit 2007 greifen die Leipziger Künstler Marcel Baer und Andreas Glauch unter dem Namen Doppeldenk in ihren Kunstwerken gesellschaftsrelevante Themen auf. In ihrer neuen Ausstellung in der Affenfaust-Galerie auf dem Kiez machen sie sich jetzt auf eine Reise: von Chemnitz über Hamburg („wo sich die Vielfalt und Widersprüchlichkeit des Kapitalismus und der deutschen Identität  widerspiegeln“, so die Künstler), Indien und China bis nach Kyoto. „Die Stadt der tausend Tempel und Gärten“, sagen Baer und Glauch über die japanische Metropole.

Es ist das Ziel ihres bunten Trips um die Welt. Aber eben auch die Stadt, in der 1997  mit dem Kyoto-Protokoll ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel beschlossen wurde – das Protokoll eines großen Scheiterns.

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„Dieser Trip ist keine einfache Expedition, sondern eine farbenfrohe Fahrt über kulturelle Barrieren und ideologische Grenzen unserer Zeit hinweg“, so die Künstler. Eine Expedition, für die man sich glücklicherweise Zeit nehmen kann: Die Ausstellung läuft bis Mitte Mai.

Affenfaust-Galerie: 19.4.-11.5., je Mi/Do/Sa, 14-18 Uhr, Führungen: immer Samstag, 15 Uhr (kostenlos und ohne Anmeldung)

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