Schiedsrichter Sascha Stegemann schaut sich nach Tom Rothes Treffer zum 1:0 gegen Kiel die Szene noch mal im Video an.
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  • Foto: WITTERS

„Das ist Blödsinn“: Baumgart macht Erklärung von Schiri Stegemann sauer

Der Frust beim HSV nach dem 0:1 gegen Holstein Kiel war gewaltig. Dabei ging es längst nicht nur um die eigene Leistung. Auch der Schiedsrichter hatte mal wieder einen großen Anteil. Das Tor der Kieler hätte nicht zählen dürfen – da waren sich zumindest auf Seiten der Hamburger alle einig. Von einer „Schlüsselszene“ sprach hinterher der sichtlich angefressene HSV-Trainer Steffen Baumgart.

Am Ende reichten dem HSV 21 Torschüsse und über 60 Prozent Ballbesitz nicht, um im Nord-Duell auch nur einen Treffer zu erzielen. Kiel machte auf der anderen Seite aus deutlich weniger mehr. Das allerdings nicht ganz fair. Unmittelbar vor Tom Rothes Treffer zum 0:1 hatte Holstein Verteidiger Marko Ivezic HSV-Torhüter Matheo Raab gehalten. Der Schlussmann der Hamburger beschwerte sich darüber direkt bei Schiedsrichter Sascha Stegemann, wurde aber nicht wirklich erhört.

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„Ich wurde umklammert und blockiert, sodass meine Hände nicht zum Ball konnten. Das habe ich dem Schiedsrichter gesagt“, so Raab, der es überhaupt nicht nachvollziehen konnte, dass der Treffer trotz Video-Überprüfung von Stegemann nicht zurückgenommen wurde. „Für mich ist es unbegreiflich, wie man da kein Foul am Torwart pfeifen kann. Ich habe den einzigen Vorteil, mit den Händen hinzugehen. Das ist für mich ein klares Foul.“

Stegemann erklärt seine Entscheidung gegen den HSV

Stegemann sah das anders. Hinterher gab er dazu auch die Erklärung ab. Der Referee: „Auf dem Spielfeld war die Wahrnehmung so, dass es einen Zweikampf gab und dass der Kieler Angreifer auch ein bisschen mit den Armen arbeitet. Allerdings war das für mich ein handelsübliches Positionsgerangel. Man muss vielleicht auch dazu sagen: Die Sonderregelung, dass der Torwart im Fünfmeterraum besonders geschützt ist, gibt es nicht mehr.“

Klare Worte, die beim HSV allerdings nicht für Klarheit sorgten. Ganz im Gegenteil. Der Ärger blieb. „Aus meiner Sicht war es ein ganz klares Foul am Torwart. Da muss mir auch keiner etwas von Positionsgerangel erzählen. So eine Situation verändert so ein Spiel extrem“, motzte Baumgart, der überzeugt war, dass das Spiel ohne den Treffer einen anderen Verlauf genommen hätte.

Baumgart poltert am Sport1-Mikrofon

Der HSV-Trainer wütete zuvor schon am Sport1-Mikrofon: „Das ist Blödsinn, wir reden uns jedes Mal etwas schön.“ Auf Betriebstemperatur brachten Baumgart auch die Entscheidungen im Spiel Düsseldorf gegen Fürth (1:0) am Samstagmittag, als Fürth einen Handelfmeter nicht bekam und auch die Strafstoß-Entscheidung gegen den HSV eine Woche zuvor in Magdeburg: „Heute in Düsseldorf war abgespreizte Hand, erst gibt es einen Elfmeter, dann gibt es keinen Elfmeter. Letzte Woche war das Foul außerhalb, dann wird es innerhalb gewertet. Irgendwas finden wir doch immer.“

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Nachvollziehbar war der Frust auf Seiten der Hamburger allemal. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass der HSV in der ersten Halbzeit Glück hatte, als ein Handspiel von Ludovit Reis nicht als strafbar gewertet wurde (45.). Ob das Spiel ohne den Treffer der Kieler auch wirklich einen komplett anderen Verlauf genommen hätte, bleibt auch noch fraglich. Dafür fehlte den Hamburgern an diesem Abend eigentlich der klare Plan im Spiel nach vorne.

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