Warum dieser St. Pauli-Treffer für Fabian Hürzeler das wahre „Tor des Monats“ ist
Ein halbes Dutzend Mal wurde dem FC St. Pauli bisher die Ehre zuteil. Sechs Mal war es ein Spieler des Kiezklubs, dessen Treffer bei der ARD-Sportschau zum „Tor des Monats“ gewählt worden ist. Man muss kein Prophet sein vorherzusagen, dass Oladapo Afolayans Kopfball zum 1:0 in Hannover nicht nominiert werden wird. Das kann Fabian Hürzeler aber nicht verstehen.
Der Coach hat eine eigene (und nachvollziehbare) Definition davon, was ein tatsächlich schönes Tor ist. „In der ARD kommt immer der Weitschuss aus 30 Metern“, erklärte der 31-Jährige. „Aber schießen hat nichts mit Fußball spielen zu tun.“
Sechs St. Paulianer waren bisher Torschütze des Monats
Wobei Braun-Weiß durchaus auch schon davon profitierte, dass Distanz ein mitentscheidendes Kriterium ist bei der Wahl. Bei Connor Metcalfes Kracher gegen Kiel zum Beispiel, das im vergangenen September ausgezeichnet worden ist. Oder bei Julian Kochs Treffer von der Mittellinie im Testspiel gegen den FC Winterthur anno 2015. Oder bei Cenk Sahins Lupfer nach Solo in Fürth im Dezember 2016.
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Hürzeler aber präferiert Ereignisse wie am Sonntag in Hannover. „Es geht von hinten raus, fängt beim Torwart an“, erklärte er. „Für mich war es mit das Tor der Saison, weil es eine Mannschaftsleistung gewesen ist. Für mich sind es diese Tore, die eigentlich Tor des Monats sein sollten. Weil das die Tore sind, wo du miteinander kombinierst, wo du Fußball spielst.“
Zu einer Nominierung wird das Plädoyer des Trainers vermutlich nicht führen. Anders erging es – um die Liste zu vervollständigen – St. Paulis Blindenfußballer Serdal Celebi (August 2018), Felix Luz mit seinem Kopfballtreffer im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC im Dezember 2005 sowie Rüdiger Wenzel. Der war im März 1989 mit seinem Führungstreffer im Derby beim HSV erster Torschütze des Monats beim Kiezklub.