Trotz bekannter Gefahren: Deutsches Olympia-Team mit TikTok-Deal
Die Online-Plattform TikTok und das deutsche Team für die Olympischen Spiele in Paris in diesem Jahr gehen eine Partnerschaft ein. Ziel sei es, junge Menschen für diese Großereignisse zu begeistern, wie TikTok am Mittwoch mitteilte.
Die Fans werden den Angaben zufolge unter anderem Livestreams der Medaillenfeiern und persönliche Einblicke hinter die Kulissen und in den olympischen Alltag verfolgen können. Die Kooperation umfasst auch die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo sowie die Paralympics.
Aktuell folgen mehr als 142.000 Nutzerinnen und Nutzer dem TikTok-Kanal von Team Deutschland. „Das Interesse an exklusivem Content ist da und gemeinsam mit der Expertise von Tiktok werden wir den Kanal sicher aufs nächste Level heben“, sagte Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sport Marketing GmbH. Das Unternehmen arbeitet mit Tiktok im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) zusammen.
Das Olympia-Team folgt damit der Männer-Nationalmannschaft des DFB. Die Zusammenarbeit zwischen dem DFB und der Online-Plattform wurde im März bekannt und umfasst unter anderem die Heim-EM im Sommer.
Regierungen mehrerer Länder verbieten TikTok auf Diensthandys
TikTok ist vor allem bei jungen Leuten beliebt. Allerdings gilt die Plattform als umstritten. In den USA gibt es – wie auch in Europa – die Sorge, die App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden. Regierungen mehrerer Länder sowie die EU-Kommission untersagten die Nutzung von TikTok auf Diensthandys.
Der US-Senat hat in der Nacht zum Mittwoch ein Gesetz angenommen, das zur Verbannung aus den amerikanischen App Stores führen könnte, wenn die App ein Jahr später weiter dem aktuellen Besitzer Bytedance gehören sollte.
Das könnte Sie auch interessieren: Zoff zwischen DFL und DAZN: Wie geht es jetzt mit den TV-Rechten weiter?
Bytedance wird von Kritikern als chinesische Firma angesehen. Das Unternehmen betont aber, zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren zu sein und den Firmensitz auf den Cayman-Inseln in der Karibik zu haben. Allerdings hat Bytedance eine große Zentrale in Peking, und die chinesischen Gründer spielen eine wichtige Rolle. (dpa/pu)