Ist das „Wunder“ Aufstieg doch noch möglich? Wie der HSV die Lage einschätzt
Nur noch vier Zweitliga-Spieltage, sechs Punkte Rückstand auf den Dritten Düsseldorf, dazu das deutlich schlechtere Torverhältnis: „Es muss jetzt ein Wunder her“, weiß nicht nur HSV-Torjäger Robert Glatzel. Wie groß aber ist der Glaube an den Aufstieg noch im Team? Oder ist schon jede Hoffnung auf die Relegation verloren?
Sie standen am Donnerstagvormittag natürlich wieder auf dem Trainingsplatz im Volkspark, es gilt sich auf das schwere Auswärtsspiel am Samstag (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) bei Eintracht Braunschweig vorzubereiten. „Das ist unser Job“, hatte Kapitän Sebastian Schonlau in seiner Klartext-Rede am Mittwoch betont.
Die Ausgangslage ist, siehe oben, äußerst bescheiden. Sieben Punkte bzw. sechs plus 16 Tore gilt es aufzuholen. Nach Braunschweig folgt für den HSV das Derby im Volkspark (3. Mai, 18.30 Uhr), bei einem Sieg könnte St. Pauli unter bestimmten Voraussetzungen auf feindlichem Boden den Bundesliga-Aufstieg feiern – ein Horror-Szenario für alle, die es mit den Rothosen halten.
HSV muss auf Düsseldorf sieben Punkte gutmachen
Beendet wird die Spielzeit dann in Paderborn (10. Mai, 18.30 Uhr) und zu Hause gegen Nürnberg (19. Mai., 15.30 Uhr). Der aktuelle Relegationsplatz-Halter Düsseldorf muss noch auf Schalke (im Topspiel diesen Samstagabend), gegen Nürnberg, in Kiel und gegen Magdeburg ran. Rutscht Daniel Thiounes Fortuna noch gewaltig aus? Hat der HSV bei vier eigenen Siegen etwa doch noch eine Chance?
„Natürlich wissen wir, dass theoretisch alles möglich ist. Aber wir wissen auch alle, dass eine ganze Menge passieren muss, damit wir nochmal ein Wörtchen mitreden“, schätzt Schonlau die Lage realistisch ein. „Und das haben wir nicht mehr in der eigenen Hand. Das was wir in der Hand haben, ist unsere Aufgabe. Das müssen wir umsetzen. Bevor wir das nicht tun, hilft alles andere nicht. Deswegen brauchen wir nicht über Chancen nachdenken, sondern müssen unser Spiel gewinnen.“ Voller Fokus zunächst also auf Braunschweig.
Der aktuell nicht treffende Torjäger Glatzel stimmt seinem Spielführer zu: „So lange noch etwas möglich ist, muss man bis zum Ende immer alles versuchen. Aber klar ist, dass jetzt alles zusammenkommen muss. Es ist extrem schwer, aber wir können nicht aufgeben.“
Baumgart über die HSV-Chancen: „Wir sind Realisten“
HSV-Trainer Steffen Baumgart, nicht als Träumer bekannt, sagte zur Thematik: „Wir sind Realisten. Das heißt aber nicht, dass wir aufgeben. Sechs Punkte sind zu machen in vier Spielen.“
Schlusssatz von Abwehrchef Schonlau: „Solange es nicht komplett vorbei ist, hast du noch dieses Fünkchen Hoffnung, das dich antreibt.“ (la)