Diese Lockerungen gelten ab Freitag in Hamburg
Es geht voran, nur nicht beim Impfen: Hamburg hat es erstmals seit Herbst letzten Jahres wieder unter die Inzidenz von 20 geschafft. Der Senat kündigte für kommenden Freitag weitere Lockerungen an. Unter anderem geht es um Treffen im Freien und Veranstaltungen. Auf den Extra-Impfstoff vom Bund wartet die Stadt aber weiterhin.
„So wie die Dinge liegen, entwickelt sich die Lage in Hamburg weiterhin stabil“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). „Die Regeln, die wir aufstellen, werden eingehalten.“ Deshalb wurden weitere Lockerungen beschlossen, die ab kommenden Freitag gelten sollen:
Diese Lockerungen gelten ab Freitag in Hamburg
Kontakte: Bis zu zehn Personen aus beliebig vielen Haushalten können sich unter freiem Himmel treffen. In Innenräumen soll es zunächst weiter bei maximal fünf Personen bleiben. Kinder unter 14 sowie vollständig Geimpfte und Genese zählen nicht mit.
Sport ist mit bis zu 30 Erwachsenen unter freiem Himmel und kontaktfrei mit bis zu zehn Erwachsenen im Innenbereich möglich.
Das gilt für Veranstaltungen
Veranstaltungen: Die zulässige Besucherzahl bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen wird auf 100 Menschen in Räumen und bis zu 500 unter freiem Himmel erhöht. In Kultureinrichtungen ist die Anordnung der festen Sitzplätze im „Schachbrettmuster“ möglich. Zwischen allen besetzten Sitzplätzen muss rechts, links, davor und dahinter jeweils ein Platz frei sein.
Sportveranstaltungen dürfen mit bis zu 650 Personen, festen Sitzplätzen und Konzepten nach gesonderter Genehmigung stattfinden. Volksfeste wie der Dom sind ebenfalls wieder zulässig.
Was ist mit dem Fischmarkt?
„Der Fischmarkt zählt zu den Sondermärkten und wird in einem nächsten Schritt Berücksichtigung finden“, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (Grüne) auf Nachfrage. Hier seien keine Zugangskontrollen möglich, daher werde es darum gehen, wie viele Anbieter dort auf welchem Raum stehen können.
Die SPD Altona hatte die Verwaltung kürzlich aufgefordert, den Markt wieder stattfinden zu lassen. Das Bezirksamt hat bereits ein Konzept ausgearbeitet, welches auch der Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg e.V. begrüßt.
Das gilt für den Tourismus in Hamburg
Beherbergungsbetriebe und Veranstalter von Stadtrundfahrten dürfen ihre Kapazitäten wieder zu 100 Prozent nutzen. Bei Stadt- oder Hafenrundfahrten in offenen Doppeldeckerbussen oder Barkassen ist kein negativer Corona-Test mehr nötig. Touristische Gästeführungen dürfen draußen mit 20 Personen und drinnen mit zehn Personen stattfinden.
Chöre, Wellness und Prostitution
Weiterhin ist das Chorsingen im Freien möglich und in geschlossenen Räumen mit Testpflicht und 2,5 Metern Abstand. Saunen, Dampfbäder und Wellnesseinrichtungen können mit Einschränkungen wieder geöffnet werden. Außerdem soll Prostitution unter strengen Hygieneauflagen wieder erlaubt sein. Clubs, Diskotheken und andere Tanzlokale bleiben zunächst weiter geschlossen.
Schanze und Stadtpark: Das sagt Tschentscher zu den Massenpartys
Nachdem es in der Schanze zu einer Massenparty gekommen war, hatte der Hamburger Senat Alkoholverbote für die Wochenenden verhängt. Am vergangenen Wochenende ging die Feierei dann im Stadtpark los. Weitere Maßnahmen will die Stadt zunächst aber nicht ergreifen. „Wir bleiben bei dem Konzept, zu dem uns auch die Polizei geraten hat, dass wir an diesen definierten Hot-Spots die Maßnahmen aufrechterhalten“, so Tschentscher.
Ein Verbot für alle Grünflächen wäre „über das Ziel hinausgeschossen“. Dort, wo es außer Rand und Band gerate, werde die Polizei überall in der Stadt weiterhin aufmerksam sein. Es gebe nur wenige Situationen, wo man sagen muss „das geht jetzt nicht“. Die wenigen Fälle, die es gebe, seien von der Polizei gut zu händeln. Weitere Lockerungen könnten laut des Stufenplan des Senats ab 21. Juni möglich sein.
Hamburg wartet auf Impflieferungen
Tschentscher sieht Hamburg auf einem guten Weg, aber etwas fehle: „Wir sind noch nicht ganz am Ziel. Wir brauchen bis zum endgültigen Ausgang aus der Pandemie noch eine höhere Impfquote“, so der Bürgermeister. Die Schwierigkeiten beim Impfen sieht er nicht in Hamburgs Verantwortung. „Wir sind das Land, das neben Bremen die höchste Verimpfungsquote hat.“ Der gesamte Impfstoff, der nach Hamburg kommt, werde auch verimpft. Die angekündigten Ausgleichslieferungen des Bundes seien aber bisher nicht eingetroffen.
Delta-Variante des Coronavirus in Hamburg
„Wir sind noch in einer Phase, in der wir beobachten müssen, ob das Infektionsgeschehen stabil bleibt“, so Tschentscher. Man sei achtsam und „besorgt“, dass es wegen der ansteckenderen Delta-Variante nochmal schwierig werden könnte.
Zehn Fälle wurden bisher in der Stadt nachgewiesen, drei sind noch in der Auswertung. Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, gemessen am Gesamtgeschehen sei das Auftreten dieser Variante in Hamburg bisher noch „sehr, sehr gering.“