Baumgart verneigt sich vor St. Pauli – und verteilt doch einen Seitenhieb an Hürzeler
Eines haben Steffen Baumgart und Fabian Hürzeler unzweifelhaft gemeinsam: Sie stehen beide für Emotionen. Sowohl der HSV-Coach als auch sein Kollege vom FC St. Pauli fiebern Woche für Woche lebhaft an der Seitenlinie mit ihren Teams – und das wird sich natürlich auch im Derby am Freitagabend (18.30 Uhr, Liveticker bei MOPO.de) nicht ändern. Ganz im Gegenteil: Baumgart verspricht, emotional sogar extra Vollgas zu geben.
Er sei „in solchen Spielen immer noch ein bisschen drüber – aber im Positiven“, sagt Baumgart vor dem hochbrisanten Duell am Freitag im Volkspark und lässt sich auch einen kleinen Seitenhieb gegen seinen Trainerkollegen in Braun und Weiß nicht nehmen: „Ich habe meinen Kollegen am Rand gesehen, der ist nicht weniger emotional als ich. Mein Glück ist, dass ich weniger Gelbe Karten habe.“
HSV-Trainer Steffen Baumgart sah erst eine Gelbe Karte
Mit sieben Verwarnungen hat Hürzeler die meisten Gelben Karten aller Zweitliga-Trainer kassiert, ist beim nächsten Mal erneut gesperrt. Baumgart brachte es in seinen bisher neun Spielen als HSV-Coach immerhin auf einen Gelben Karton. „Emotionen von der Trainerbank werden wir von beiden Seiten haben“, verspricht Baumgart – immerhin könne das Derby „für Hamburg und den Hamburger Fußball ein Riesenabend werden“. Das jedoch gilt in erster Linie für den FC St. Pauli, der ausgerechnet beim Stadtrivalen den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen kann.
Dass es zu einer solchen Konstellation kommen konnte, erkennt Baumgart respektvoll an. „St. Pauli hat eine gute Saison gespielt“, lobt er den Gegner. „Die Arbeit ist so, wie sie gerade in der Tabelle stehen: sehr, sehr gut. Wenn sich einer die Abläufe anguckt, wie die Mannschaft agiert, wie sie Tore macht, dann hat das klare Muster. Die kriegst du nicht von heute auf morgen hin. Es ist also klar, dass sehr akribisch im Team gearbeitet wird.“
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Insbesondere seinem Gegenüber Hürzeler und dessen Trainerteam zollt Baumgart Respekt. „Da sind auch viele Sachen vorher schon anberaumt gewesen, als er Co-Trainer war. Das hat er aus meiner Sicht weiter in eine sehr, sehr gute Entwicklung gebracht“, sagt der HSV-Coach, der Hürzeler bereits „einmal in Frankfurt kennengelernt“ habe: „Das ist aber eher ein kurzes Gespräch gewesen. Da waren auch viele andere Trainerkollegen da.“ Am Freitagabend an der Seitenlinie dürften sich die beiden dafür vermutlich umso intensiver kennenlernen.