Spektakuläre Ausstellung: „Retrospective – 35 Years Graffiti Art“ bei Hamburg
Hobby-Sprayer, Kunststudent in der Schweiz, international bekannter Graffiti-Star: Das sind – kurz zusammengefasst – die vergangenen 35 Jahre im Leben von Mirko Reisser (52). Jetzt blickt der Künstler, der mit seinem Ausstellungs-Projekt „Eine Stadt wird bunt“ 2023 mehr als 100.000 Besucher ins Museum für Hamburgische Geschichte gelockt hat, zurück auf seine Karriere und spricht über die größte Herausforderung seines Berufs.
„Nicht im Traum“ habe er daran gedacht, dass er es mit seiner Leidenschaft zum Sprayen zum professionellen Künstler bringen könnte. 17 Jahre alt war er, als er – unterwegs mit zwei Kumpels – zum ersten Mal die Farbdose zückte. Die erste „Leinwand“? Ein Verteilerkasten am Osdorfer Born. Auf dem stand anschließend das Wort „RIGHT“ (was juristisch natürlich komplett „wrong“ war).
DAIM-Ausstellung: „Retrospective – 35 Years Graffiti Art“
35 Jahre ist das her. Heute ist Mirko Reisser alias DAIM einer der international bekanntesten Graffiti-Künstler aus Deutschland. Er arbeitet auf (echten) Leinwänden, mit Holz, Beton und immer wieder auch großformatig an Fassaden. Sein Motiv: oft DAIM, mal als Skulptur in Holz gehauen, mal als „Writing“, das durch Licht und Schatten dreidimensional, beinahe explosiv wirkt.
Auch das höchste Wandbild der Welt ist ein DAIM: 2022 hat er es im kanadischen Calgary an eine 96 Meter hohe Hochhauswand gesprüht. 1700 Quadratmeter – „das bringt durch die Höhe und auch durch die Größe eine wahnsinnige Herausforderung mit sich“, sagt er. Die „Swing-Stages“, also die Schwenkbühne, auf der er in dieser Höhe gesichert steht, heißen nicht umsonst „Swing-Stages“, so Reisser. „Es ist dort sehr wackelig. Trotz der dauerhaften Bewegung müssen die Linien und Flächen aber ja exakt auf die Wand gebracht werden. Eine körperliche und mentale Herausforderung!“
Da geht es bei seinem aktuell großen Ding deutlich entspannter zu. Im Woods Art Institute zeigt Reisser jetzt eine Werkschau. „ heißt sie, und diese Ausstellung ist auch für ihn ein spannender Blick zurück: „Bei jedem neuen Bild wird einem bewusst, dass man etwas in die Welt gesetzt hat, was vorher noch nicht existierte. Ich bin froh für jede Arbeit, die ich in der Vergangenheit realisiert habe. Aber natürlich gibt es immer auch Arbeiten, bei denen ich etwas Neues ausprobiert habe und mich weiterentwickeln konnte.“ In den 16 Räumen der Ausstellung sei mindestens eine dieser besonderen Arbeiten zu sehen, verspricht Reisser. Ein Traum für jeden Graffiti-Fan.
Woods Art Institute: ab 9.5.; ein Besuch ist nur im Rahmen einer gebuchten Zeit an Wochenenden und Feiertagen möglich, Infos und Tickets (12 Euro): woodsartinstitute.com, Golfstraße 5, 21465 Wentorf (15 Gehminuten von der S-Bahn-Station Reinbek)
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