Mithilfe eines Teleskopauslegers überprüfen Arbeiter den Zustand der Brücke.
  • Mit Hilfe eines Teleskopauslegers überprüfen Arbeiter den Zustand der Brücke.
  • Foto: CityNewsTV

Schwindelerregend! Die Spinne von der Köhlbrandbrücke

Dieser Einsatz ist nichts für schwache Nerven: Mit einem Spezialfahrzeug und in mehr als 50 Metern Höhe überprüfen Arbeiter an diesem Wochenende die Köhlbrandbrücke. Zu diesem Zweck wurde das Bauwerk für den Straßenverkehr gesperrt.

Die in die Jahre gekommene Köhlbrandbrücke muss regelmäßig gewartet und kleinere Schäden repariert werden. Schließlich ist sie einer immensen Belastung ausgesetzt: Nicht nur Wind und Wetter machen dem Bauwerk zu schaffen, auch wird die Brücke tagtäglich von zahllosen Lastzügen befahren.

Hamburg: Wartungsarbeiten auf der Köhlbrandbrücke

Seit Freitagabend ist sie deshalb schon voll gesperrt. Seitdem ist auf ihr ein spezieller Lkw unterwegs, mit dessen Hilfe sich die Wartungsarbeiter auch die Unterseite des Bauwerks genau anschauen können. Mit einer ausfahrbaren Gondel gelangen sie von der Fahrbahn in schwindelerregende Höhen über dem Wasser.

Das Vertrauen in die Technik muss groß sein bei jenen, die sich auf die Zuverlässigkeit des Teleskopauslegers verlassen. Der ausgestreckte Arm erinnert an das lange Bein einer Spinne, an dessen Ende die kleine Gondel befestigt ist. Von dort aus haben die Arbeiter alles im Blick, eventuelle Schäden am Bauwerk können sie gleich ausbessern. Nach Angaben der Hamburg Port Authority soll die Sperrung noch bis Montagmorgen um 5 Uhr bestehen. Danach kann die Brücke wieder befahren werden.

Der geplante Neubau raubte Senatorin den Schlaf

Das knapp 50 Jahre alte Bauwerk verbindet die A7 mit Wilhelmsburg und dem Hafengebiet. Doch inzwischen gilt sie als überaltert, zudem ist sie nicht mehr hoch genug für die größten Frachtschiffe, die in Hamburg festmachen. Der rot-grüne Senat plant deshalb, sie durch eine neue Brücke zu ersetzen.

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Zwischenzeitlich gab es auch Planungen, stattdessen einen Tunnel unter dem Köhlbrand zu bohren, was inzwischen aber verworfen wurde. Das Für und Wider der verschiedenen Optionen bereitete der Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) schlaflose Nächte, wie sie jüngst im MOPO-Interview offenbarte. Mit der Fertigstellung der neuen Brücke wird für 2040 gerechnet. (doe)

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