120-Millionen-Pläne: Wo die S6 in Hamburg verlaufen soll – Großsiedlung profitiert
„Ein großer Schritt für den Hamburger Nordwesten”, so verkündigte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Mittwoch die Entscheidung des Senats. 120 Millionen Euro investiert die Stadt nun in die weitere Planung der S6. Die MOPO erklärt, wo die Strecke einmal verlaufen soll und wie es jetzt weitergeht.
Auf einer Strecke von acht Kilometern soll das bestehende S-Bahnnetz um fünf weitere Stationen ergänzt werden: Von der Ruhrstraße in Bahrenfeld über die Von-Sauer-Straße, die Bahrenfelder Trabrennbahn und Lurup Mitte bis hin zur Großsiedlung Osdorfer Born. Optional wäre auch eine Weiterführung nach Schenefeld möglich.
Erstmals sollen damit 40.000 Menschen in Bahrenfeld, Lurup und Osdorf ans Schnellbahn-Netz angeschlossen werden. Bis zum Jahr 2035 sieht die Verkehrsbehörde hier auch noch 50 Prozent mehr potenzielle Nutzer. Denn in Bahrenfeld und drumherum wird in den nächsten Jahren kräftig gebaut: Unter anderem entstehen die Quartiere am Volkspark mit 3800 neuen Wohnungen, der Neubau des Innovationsparks Altona sowie ein Ausbaus des DESY-Kernareals und eine Erweiterung des Campus der Universität Hamburg am dortigen Standort.
Hamburg: 120 Millionen Euro für die S6-Pläne
Als nächstes muss sich die Bürgerschaft mit den Finanzierungsplänen befassen. Hier geht Tjarks „sicher von einer Zustimmung aus”. Zur weiteren Planung der S6 befindet sich die Verkehrsbehörde bereits in Gesprächen mit der Deutschen Bahn.
Nach dem offiziellen Start der Planungen soll ein Gutachten in Auftrag gegeben werden, in dem der Baugrund untersucht wird. Im Anschluss folgt die Ausschreibung der Planungsleistung und die Abstimmung eines Konzepts zur Bürgerbeteiligung gemeinsam mit der Deutschen Bahn. „Wir rechnen damit, dass diese Phasen für die wir jetzt 120 Millionen Euro in die Hand nehmen, etwa im Jahr 2030 abgeschlossen sein werden”, so Tjarks.
Das könnte Sie auch interessieren: Boom-Stadtteil mit Potenzial: Warum es sich lohnt, hier vorbeizuschauen
Dazu, wann die Bauarbeiten losgehen und abgeschlossen sein sollen, wollte sich der Senator am Mittwoch noch nicht äußern. „Das wird sich mit dem Projektfortschritt entsprechend konkretisieren“, sagte er.
Unklar ist bislang auch, wie viel Geld der Bund zur S6 beisteuern wird. Bis zu 75 Prozent der Kosten können vom Bund bezuschusst werden. Ähnlich wie bei der U5 sei es bei dieser Art der Planungen immer der Fall, dass „wir mit den Planungskosten in Vorleistung gehen müssen”, sagte Tjarks. „Erst in dem Moment, in dem wir die Baureife haben, können wir den Förderantrag stellen.“ Die Menschen in Hamburg würden sich aber einen mutigen Senat wünschen, der Dinge in die Hand nehme.