Streit um Flüchtlinge in Flottbek: „Kinder gehören einfach nicht auf diesen Platz“
Sahar Hesselbarth (45) ist Sprecherin der „Bürgerinitiative Hamburg für adäquate Flüchtlingsunterkünfte“, in der Flottbeker Anwohner gegen die Unterbringung von 144 Flüchtlingen auf dem Besucherparkplatz des Botanischen Gartens kämpfen – unter anderem mit der Begründung, dass kein Lebensmittel-Discounter in unmittelbarer Umgebung ist.
MOPO: Frau Hesselbarth, wieso stellen sich die Anwohner in Flottbek so auf die Hinterbeine gegen diese relativ kleine Unterkunft?
Sahar Hesselbarth: Weil es kein geeigneter Platz für eine Flüchtlingsunterkunft ist. Es gibt in der Umgebung bessere Flächen, zum Beispiel Holmbrook, eine Fläche an der Osdorfer Landstraße oder seit Jahren leerstehende Pflegeheime.
Glauben Sie nicht, dass die Anwohner der Pflegeheime in Nienstedten sich dagegen wehren werden, dass nebenan Flüchtlinge untergebracht werden?
Es gibt überall Menschen, die gegen Geflüchtete sind. Wir sind für diese schutzsuchenden Menschen und wollen den optimalen Platz für sie schaffen. Und der Parkplatz ist zu klein, es gibt dort keinen Platz für Spiel- und Begegnungsflächen, außerdem müssen Bäume gefällt werden und Behindertenparkplätze fallen weg. Ich war selbst ein Flüchtlingskind und Kinder gehören einfach nicht auf diesen Platz. Wenn ein Parkplatz gewählt würde, dann gibt es 200 Meter weiter einen anderen, der zur Uni Hamburg gehört. Dieser liegt nicht direkt an der Straße vor dem Bus-Wendekreis und nicht an den S-Bahnschienen.
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