Touristen auf Mallorca
  • Über 12 Millionen Touristen besuchten 2023 Mallorca – davon rund 4,5 Millionen Deutsche. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Clara Margais

1500 Euro Strafe für ein Bier am Strand: Mallorca verbietet Saufen am Ballermann

Mallorca ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen: Etwa 4,5 Millionen deutsche Touristen besuchten die spanische Insel im vergangenen Jahr. Zu viele, sagt die Ministerpräsidentin der Balearen. Jetzt gibt es erste Beschränkungen, um dem sogenannten Sauftourismus einzugrenzen.

Die Insel hat so einiges zu bieten: traumhaft schöne Strände, malerische Dörfer – und natürlich den Ballermann, wo vor allem Deutsche gerne feiern. Doch wie die „Mallorca Zeitung“ berichtet, stößt der Mallorca-Massentourismus an seine Grenzen – findet zumindest die Ministerpräsidentin der Balearen.

„Grenze erreicht“: Ministerpräsidentin will Wandel

Marga Prohens von der konservativen Volkspartei (PP) erklärte, dass der Tourismus auf Mallorca „an eine Grenze gekommen“ sei. Es müsse nun ein Wandel stattfinden. Dazu möchte die Politikerin „Räume des Dialogs“ schaffen, in denen die Beteiligten ihre Ideen einbringen können.

Eine erste Maßnahme: Am Ballermann auf Mallorca darf man künftig weder auf offener Straße noch am Strand Alkohol trinken. Das Verbot gab die Regionalregierung der Balearen am Freitag in Palma bekannt. Das „Dekret für verantwortungsvollen Tourismus” betrifft auf Mallorca Teile der Gemeinden Palma und Llucmajor mit der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma östlich der Inselhauptstadt sowie die britische Party-Zone Magaluf westlich von Palma. Es gilt darüber hinaus auch für Sant Antoni de Portmany auf Ibiza.

Jede dieser vier Zonen soll jährlich je vier Millionen Euro für die Umsetzung des Dekrets bekommen. Das Geld stammt aus den Einnahmen der Touristensteuer.

500 bis 1500 Euro für ein Bier am Strand

Die Verschärfung der Regeln wird auf den beiden zu Spanien gehörenden Mittelmeer-Inseln nach der Mitteilung der Behörden schon in den nächsten Tagen mit der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. Einen genauen Termin gibt es dafür allerdings nicht. Urlaubern und Einheimischen, die zum Beispiel mit geöffneter Bierdose am Strand oder auf öffentlichem Grund erwischt werden, droht dann ein Bußgeld zwischen 500 und 1500 Euro.

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Vom Verbot ausgenommen sind Terrassen von Bars und Restaurants sowie andere ausdrücklich für den Konsum von Alkohol zugelassene Plätze. Auf den zahlreichen Party-Booten darf weiterhin Alkohol ausgeschenkt werden. Allerdings müssen sie fortan eine Seemeile Abstand zu den vier betroffenen Zonen und Stränden einhalten. Außerdem dürfen sie in diesen Zonen keine Gäste mehr aufnehmen oder absetzen.

Eine weitere mögliche Maßnahme ist eine Auto-Obergrenze, die besonders überlaufene Gebiete entlasten könnte, etwa die Gegend um Sóller. Dort waren rund um den Brückentag am 1. Mai kilometerlange Staus registriert worden – zum großen Unmut der Anwohner. Die Zuständigkeit zur Einführung solcher Maßnahmen liegt beim Inselrat. (lp/abu/dpa)

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