Schwarzer Karrierefleck: Müllers Kampf gegen den EM-Fluch
Ab sofort wird in Herzogenaurach angezogen. Nach dem freien Mittwoch bleiben dem DFB-Team fünf Trainingstage, um sich auf die Partie gegen Frankreich (15.6.) einzustellen. Rückkehrer Thomas Müller will bei diesem Turnier nebenbei sein ganz persönliches EM-Trauma überwinden.
Seit er wieder da ist, wird deutlich mehr geredet. Mit Müller hat die Lautstärke im deutschen Team zugenommen, auf und neben dem Platz. Eine Rolle, die zu dem 31-Jährigen passt und die ihm gefällt – ganz anders als seine bisherige EM-Bilanz. Dann da war bislang bei Müller zumeist tote Hose angesagt.
Müllers EM-Bilanz: elf Spiele, null Tore
Kaum zu glauben, aber wahr: Der Bayern-Star, bei Weltmeisterschaften mit zehn Toren in 16 Spielen überaus treffsicher, hat eine unterirdische EM-Bilanz. Elf Mal kam er 2012 und 2016 zum Einsatz – nie traf er. Warum das so ist, kann er sich auch nicht erklären.
Tatsächlich ist Müllers EM-Torschwäche ein Mysterium. Denn in allen anderen Wettbewerben rappelt es regelmäßig, wenn er am Ball ist. Bei der WM trifft er im Schnitt alle 136 Minuten, in der Bundesliga (129 Tore in 383 Spielen) auch immerhin alle 222 Minuten. Müllers Länderspielbilanz insgesamt (102 Spiele/39 Tore) kann sich ebenfalls sehen lassen: Alle 139 Minuten trifft er im DFB-Dress. Nur bei der EM blieb er in insgesamt 876 Minuten torlos …
Bayern-Star Müller glaubt an den EM-Titel für Deutschland
Das soll sich zügig ändern. Bestenfalls schon gegen die Franzosen, zur Not danach gegen Portugal (19.6.) oder Ungarn (23.6.). Müllers letzter schwarzer Karrierefleck soll verschwinden, um die Titelträume zu nähren. Europameister Deutschland? „Ganz ehrlich: Ich glaube daran“, sagte Müller kürzlich der „Sport-Bild“.