Elbtower-Debakel: Nächster Großmieter springt offenbar ab
Das Debakel um den unvollendeten Elbtower (HafenCity) nimmt einfach kein Ende. Auf der Baustelle geht es seit Monaten nicht voran, nachdem die Baufirma „Lupp“ wegen nicht beglichener Rechnungen die Arbeit eingestellt hat. Ob und wie der Turm einmal fertiggestellt werden kann, steht in den Sternen. Im Februar wurde bekannt, dass der wichtigste Mieter, die „Hamburg Commercial Bank“ (HCOB), vom Vertrag zurücktreten will. Doch damit nicht genug: Einem Medienbericht zufolge hat der nächste Großmieter seinen Vertrag gekündigt.
Den jüngsten Rückzieher machte offenbar das Unternehmen „Aon“. Das berichtet die „Bild“. Demnach hat die „Aon“, einer der größten Versicherungsmakler Deutschlands, seinen Mietvertrag gekündigt. Ursprünglich wollte das Unternehmen 6300 Quadratmeter im 7. und 8. Stock beziehen. Auf eine MOPO-Anfrage zur Kündigung reagierte die „Aon“ zunächst nicht.
Elbtower in Hamburg: Nächster Großmieter kündigt Vertrag
Die HCOB war bereits im Januar vom Mietvertrag „vertragskonform zurückgetreten“, wie das Unternehmen nach einem exklusiven MOPO-Bericht bestätigte. „Wir haben uns zu diesem Rücktritt entschlossen, nachdem der Baustopp am Elbtower bekannt war und die weitere Entwicklung der gesamten Signa-Unternehmensgruppe mit deutlichen Unsicherheiten behaftet war“, hieß es damals in einer Erklärung. Auf 11.000 Quadratmetern sollte im Elbtower eigentlich der neue Hauptsitz der Bank entstehen.
Ursprünglich sollte der Elbtower mit seinen geplanten 245 Metern Höhe den krönenden Abschluss der HafenCity bilden. Doch seit Ende Oktober 2023 und bei 100 Metern Höhe wird nicht mehr weitergebaut, weil die Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko ausstehende Rechnungen in Höhe von 36,8 Millionen Euro nicht mehr beglichen hat. Inzwischen ist sowohl der Mutterkonzern, die Signa Prime, als auch die Bauherrin, die Elbtower GmbH, pleite. Im April dieses Jahres gab es schließlich wieder Bewegung auf der Baustelle: „Lupp“ baute seine Kräne ab.
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Der Insolvenzverwalter Torsten Martini versucht seit der Pleite einen neuen Investor zu finden, der das Projekt übernimmt und den Turm zu Ende baut. Die Kündigung eines weiteren Großmieters kommt da mehr als ungelegen.