HSV-Coach Baumgart will neue Bestmarke – muss aber einen Negativ-Rekord fürchten
Insgesamt 55.800 Tickets wurden für das Saisonfinale zwischen dem HSV und dem 1. FC Nürnberg am Sonntag (15.30 Uhr) verkauft. Ob am Ende auch wirklich so viele Zuschauer im Volksparkstadion dabei sein werden, ist fraglich. Den Aufstieg haben die Hamburger bereits verspielt, der sportliche Wert der Partie ist überschaubar.
Sorgen, dass seine Spieler für den letzten Auftritt vor der Sommerpause nicht ausreichend motiviert sind, macht sich Steffen Baumgart keine. „Das war bisher noch nicht unser Problem und das wird auch am Sonntag nicht unser Problem sein“, sagt der HSV-Trainer, der mit einem klaren Ziel in das Saisonfinale geht. „Wir wollen das zwölfte Heimspiel in dieser Saison hier gewinnen, das wäre für uns ein Rekord. Dementsprechend gehen wir hier mit Vollgas ran.“
Nürnberg kommt nicht zum Spaß nach Hamburg
Zwölf Heimsiege gab es in einer kompletten Saison für den HSV seit dem Abstieg aus der Bundesliga vor sechs Jahren in der Tat noch nie. Die Statistik hat allerdings auch einen kleinen Haken. Das beste Heimteam der Zweiten Liga wären die Hamburger in dieser Spielzeit auch bei einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg nicht. Diesen „Titel“ hat sich schon vor dem letzten Spieltag der FC St. Pauli gesichert. Zwar haben die Kiezkicker „nur“ elf Heimspiele gewonnen, auf der anderen Seite aber auch lediglich eine Partie zu Hause verloren. Der HSV steht diese Saison bereits bei fünf Heimpleiten. Mehr gab es in einer kompletten Zweitliga-Saison für die Hamburger noch nie. Eine Niederlage gegen Nürnberg wäre also gleichzeitig auch ein neuer Negativ-Rekord in diesem Bereich.
Klar ist, kampflos wollen die Nürnberger die Punkte nicht in Hamburg lassen. „Wir fahren nicht zum Spaß zum HSV. Wir wollen die Saison mit einem Sieg beenden“, sagt Club-Trainer Cristian Fiél, der einst zusammen mit Baumgart bei Union Berlin spielte und auch heute noch einen guten Draht zum HSV-Coach hat. Sogar als kleiner Fiél-Fan outet sich Baumgart vor dem Wiedersehen.
Baumgart sieht in Nürnberg „sehr gute“ Arbeit
„Ich finde seine Entwicklung als Trainer richtig gut. Insgesamt gesehen waren die Ergebnisse nicht so positiv in Nürnberg, trotzdem muss man sagen: Mit der jungen Truppe, wie sie das gemacht haben über weite Strecken, da hat er aus meiner Sicht sehr gute Arbeit gemacht. Das wird vielleicht von außen aus unserer Sicht anders bewertet als in Nürnberg selbst – aber das kennen wir ja hier auch“, sagt Baumgart über Fiél, der an den ersten 33 Spieltagen mit Nürnberg nur 40 Punkte holte und damit wie die Hamburger in dieser Saison klar hinter den Erwartungen blieb.
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Nun geht es für die beiden Trainer-Kumpels darum zumindest mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause zu gehen. Vielleicht sogar mit einem neuen Rekord. Ob positiv oder negativ – das wird sich am Sonntag zeigen.