Manuel Neuer klatscht seinen Teamkollegin ab
  • Manuel Neuer & Co. dürfen in der kommenden Saison nicht im Supercup antreten.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Das hatte kaum jemand auf dem Zettel: Bayern haben weitere Titelchance verspielt

Alles auf null. Der FC Bayern kann sich nach einem symptomatischen Saisonfinale und dem letzten Spiel von Thomas Tuchel ganz auf die bislang erfolglose Trainersuche konzentrieren. Nationaltorwart Manuel Neuer fordert nach der Bundesliga-Niederlage in Hoffenheim und der verpassten Vizemeisterschaft einen Neustart – „für uns, für den Verein, auch von unserer Seite vom Team her“.

Sportvorstand Max Eberl hat eine Verpflichtung von Roberto De Zerbi zumindest indirekt ausgeschlossen. Auf die Frage nach dem 2:4 des Rekordmeisters nach 2:0-Vorsprung bei der TSG 1899 Hoffenheim, ob er „vehement widersprechen“ könne, wenn prognostiziert werde, dass der neue Bayern-Trainer Italiener ist, antwortete Eberl am Samstagabend im ZDF-„Sportstudio“: „Ja.“ Der 44 Jahre alte De Zerbi wurde im italienischen Brescia geboren. Am Samstag war mitgeteilt worden, dass er seinen Klub Brighton & Hove Albion verlassen wird. Auch der bei Juventus Turin entlassene Massimiliano Allegri war schon mit den Münchnern in Verbindung gebracht worden.

Eberl weiterhin zuversichtlich bei der Trainer-Suche

Trotz der zahlreichen Absagen ist Eberl von einem guten Ende bei der Trainersuche überzeugt. „Wir werden eine gute Lösung finden. Ein sehr guter Freund von mir sagt immer: ,Das Beste kommt zum Schluss‘“, sagte der 50-Jährige vor dem letzten Saisonspiel bei Sky.

Nach der achten Saisonniederlage ging der scheidende Chefcoach noch in Richtung Gegnerbank, um pflichtgemäß seinem Kollegen Pellegrino Matarazzo die Hand zu schütteln. Als Thomas Tuchel sah, dass dieser in einer Jubeltraube verschwunden war und ausgelassen den Einzug der TSG in den Europacup feierte, winkte er ab und verschwand in der Kabine. Die Pressekonferenz mit Tuchel dauerte dann gerade mal drei Minuten.

Bayern dürfen nun nicht im Supercup antreten

„Wir haben absolut ungenügend verteidigt“, kritisierte der 50-Jährige nach der titellosen Saison, an deren Ende seine Mannschaft auch noch die mögliche Teilnahme am Supercup gegen Meister Bayer Leverkusen zur Eröffnung der kommenden Saison fahrlässig verspielte. Seine Mannschaft habe Ballverluste und individuelle Fehler aneinander gereiht. „Noch mal eine bittere Niederlage, völlig unnötig, aber …. ist einfach viel zu häufig passiert.“

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Thomas Müller war restlos bedient und sagte: „Ich will wirklich raus aus dieser Saison und rein in die neue.“ Ausdrücklich bedankte sich der Stürmer beim Trainerteam, „denn die haben wirklich alles reingelegt. Tuchel habe „auch in diesem wilden Jahr, unter keinen leichten Umständen, den einen oder anderen Haufen vor sich wegkehren müssen, den er nicht selbst produziert hat“.

Zu hoher Trainerverschleiß bei den Bayern

Kapitän Neuer forderte nach der verkorksten Spielzeit einen Neuanfang. „Das war eine sehr schwierige Saison für uns alle“, sagte der 38 Jahre alte Nationaltorwart. „Dass es jetzt nicht so weiterlaufen kann, ist klar. Wir Spieler müssen auch – glaube ich – ein ganz anderes Gesicht zeigen als Mannschaft für die nächste Saison, um wieder voll angreifen zu können.“

Auf die Frage, ob auch der Verein in der neuen Runde ein anderes Gesicht zeigen müsse, antwortete Neuer: „Jeder ist in der Pflicht.“ Die Frage, ob der FC Bayern einen zu hohen Trainerverschleiß habe, beantwortete er mit einem klaren „Ja“.

Entwarnung beim EM-Fahrer Aleksandar Pavlovic

Neuer fand die Zusammenarbeit mit Tuchel „sehr gut“ und ergänzte: „Den Verantwortlichen vertrauen wir immer. Und wir werden sehen, was für eine Lösung gefunden wird. Aber es wird sicher eine Lösung gefunden.“ Dass er und Müller sich explizit dafür starkgemacht hätten, dass Tuchel doch noch bleibe, sei „komplett falsch. Der Thomas und ich sind nicht zum Trainer gegangen“.

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Der für den vorläufigen deutschen EM-Kader nominierte Aleksandar Pavlovic musste in Sinsheim schon frühzeitig mit einer Sprunggelenksverletzung vom Platz. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler steht im vorläufigen 27-köpfigen Aufgebot von Bundestrainer Julian Nagelsmann, aus dem vor der Europameisterschaft (14. Juni bis 14. Juli) noch ein Spieler gestrichen wird. Am Sonntag gab es allerdings Entwarnung: Pavlovic hat sich nur eine Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk zugezogen und wird zum EM-Vorbereitungsstart dabei sein. Die schon länger angeschlagenen Jamal Musiala und Leroy Sané fehlten am Samstag wie bereits von Nagelsmann bei seiner Kadernominierung angekündigt. (dpa/fs)

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