Vor Kiez-Party: St. Pauli entert das Rathaus – mit einem Gruß an Rostock
Es sind braun-weiße Feiertage in Hamburg, seit einer Woche befinden sich Fans, Spieler und Mitarbeitende des FC St. Pauli in einem kollektiven Freudentaumel ob des Aufstiegs in die Bundesliga und der Meisterschaft in der zweiten Liga. Am Montag würdigte Bürgermeister Peter Tschentscher die Leistung der Kiezkicker im Rathaus.
Der Aufstieg sei „eine herausragende Leistung“ und die Konkurrenz in der zweiten Liga hart gewesen. St. Pauli habe der Stadt ein Geschenk gemacht, sagte der SPD-Politiker am Pfingstmontagnachmittag vor den anwesenden Profis und Vereinsvertretern.
Geschlossen in weißen Poloshirts war der Tross vom Kiez am Tag nach dem 2:1-Sieg zur Meisterschaft in Wiesbaden ins Rathaus gekommen – eigentlich nur, um die Huldigungen der Politiker entgegenzunehmen. Anders als geplant zeigten sich die Spieler dann aber doch auf dem Rathausbalkon den Fans, die unten zunächst im strömenden Regen hatten warten müssen. „Scheiß aufs Wetter, wir machen weiter“, munterte sie Präsident Oke Göttlich auf.
Bei ihrer Ankunft hatte die St. Pauli-Delegation auch ihr gesangstechnisches Vermögen gezeigt. „Wir holen die Meisterschaft und schießen Rostock ab“, hallte es durch das Rathaus – ein kleiner Gruß an den Erzrivalen Hansa, der am Sonntag in die 3. Liga abgestiegen ist.
Tschentscher lobt St. Pauli für Toleranz und Solidarität
Tschentscher sagte, St. Pauli stehe nicht nur für guten Fußball, sondern auch für gesellschaftliches Engagement. Der Verein stehe für Toleranz und Solidarität in einer vielfältigen Gesellschaft „wie kein anderer in Deutschland. Heute weht am Rathaus die braun-weiße Flagge!“
Was nicht nur sprichwörtlich gemeint war, die Flagge war tatsächlich gehisst am Gebäude.
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Auch Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) gratulierte den Aufsteigern. „Ich beneide jeden, der hier steht, um das Gefühl“, sagte er ihnen und forderte sie auf: „Genießt diesen Tag!“ Was sie gewiss tun werden. Nach dem Besuch im Rathaus auf einer vom Verein organisierten Demonstration für Demokratie und Clubkultur, anschließend bei der Saisonabschlussfeier auf dem Spielbudenplatz. Dort wird Kapitän Jackson Irvine auch die Meisterschale im Empfang nehmen. Schon im Rathaus kündigte der Australier an: „Heute wird hart gefeiert!“ (dpa)