„Insgesamt enttäuschend“: Was dem HSV im Kampf um den Aufstieg das Genick brach
Für die meisten HSV-Fans im Volksparkstadion war das 4:1 gegen Nürnberg noch mal eine letzte Party. Kräftig gesungen und gefeiert wurde auf den Rängen. Die Spieler auf dem Rasen wollten es nach dem Abpfiff nicht übertreiben. Unterm Strich bleibt es eine enttäuschende Saison. Die bittere Wahrheit: Nie waren die Hamburger in der Zweiten Liga am Ende der Spielzeit so weit weg vom Aufstieg in die Bundesliga.
„Ich glaube, das war im letzten Spiel ein gelungener Abschluss, aber groß gefeiert wurde jetzt nicht. Jeder weiß, dass der vierte Platz nicht unser Ziel war“, erklärte Torhüter Matheo Raab nach dem Nürnberg-Spiel.
Die Zahlen der Saison belegen das, auch wenn natürlich längst nicht alles schlecht war. Bei den positiven Aspekten ist unter anderem der enorme Zuschauerzuspruch und grundsätzlich auch die Gesamtbilanz im heimischen Volkspark zu nennen. Das 4:1 gegen Nürnberg war der zwölfte Heimsieg. Ein neuer Rekord für den HSV in der Zweiten Liga. Auf der anderen Seite gab es allerdings auch fünf Niederlagen im eigenen Stadion. Am Ende holten die Hamburger genau wie in der Spielzeit zuvor sehr ordentliche 36 Punkte aus ihren 17 Heimspielen.
Auswärts holte der HSV nur fünf Siege
Zu Hause wurde der Aufstieg nicht verspielt. Deutlich problematischer sieht die Auswärts-Bilanz aus. Nur fünf Siege gab es für den HSV in der Fremde. Insgesamt wurden bei den 17 Gastspielen lediglich 22 Punkte geholt. Das ist die zweitschlechteste HSV-Bilanz seit dem Abstieg 2018.
HSV mit großen Problemen zu Beginn der Spiele
Ein weiterer und wahrscheinlich sogar der größte Grund für das erneute Scheitern der Hamburger ist die fehlende Konstanz. Während die Aufsteiger Kiel und St. Pauli mehrfach im Laufe der Saison längere Erfolgsserien hatten, gelangen dem HSV nur zwischen dem dritten und fünften Spieltag mal drei Siege in Folge. Außerdem auffällig: Die Hamburger verpennten in dieser Saison viel zu oft die Anfangsphase der Spiele. In einer Tabelle, die jeweils nur die erste halbe Stunde aller Saisonspiele bewertet, liegen die Hamburger auf Platz 14 in der Zweiten Liga. Würde man alle Spiele auf der anderen Seite auf den Zeitraum 30. bis letzte Minute reduzieren, hätte der HSV die Saison mit 70 Punkten auf dem Konto als klarer Tabellenführer abgeschlossen.
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In der Realität sind es für die Hamburger nur 58 Zähler nach 34 Spieltagen geworden. Für den HSV ist das die drittschlechteste Punktausbeute im sechsten Zweitliga-Jahr. Besonders bitter: Nie zuvor war am Ende der Abstand zu den Aufstiegsrängen so groß. Zu Relegationsplatz drei fehlen fünf Punkte, zum direkten Aufstieg (Platz zwei) sogar zehn.