Rettung und rührende Worte: Zwei Ex-HSVer werden in der Türkei zu Helden
Dass sich ihre Wege in dieser Saison erneut kreuzen würden, war nicht vorhersehbar. Doch als der Klassenerhalt geschafft war, lagen sich Rick van Drongelen und Markus Gisdol in den Armen. Der Abwehrmann und sein Trainer, die einst schon gemeinsam beim HSV unter Vertrag standen, schafften kürzlich mit dem türkischen Erstligisten Samsunspor die zwischenzeitlich nicht mehr für möglich gehaltene Rettung. Nun trennen sich die Wege wieder – und van Drongelen ehrt Gisdol mit warmen Worten.
Nach dem bedeutungslosen 1:3 am letzten Spieltag bei Karagümrük ließ der Niederländer via Instagram wissen, was er von seinem Trainer hält. „Vielen Dank für Ihr Vertrauen in dieses Team“, schrieb er dort. „Es war schön, wieder mit Ihnen zusammenzuarbeiten.“
Ein Wiedersehen mit langem Anlauf und großer Vorgeschichte. Unter Gisdol wurde van Drongelen 2017 beim HSV zum Bundesligaspieler. Der Coach vertraute dem damals frisch von Sparta Rotterdam verpflichteten 18-Jährigen und machte ihn zum Stammspieler. Seit vergangenen Sommer nun steht van Drongelen in Samsun unter Vertrag, startete mit dem Aufsteiger aber schlecht in die Saison. Die Folge: Anfang Oktober wurde Gisdol als neuer Trainer vorgestellt.
Ex-HSV-Trainer Gisdol rettete Samsunspor
Der Beginn einer Erfolgsstory. Aus seinen 30 Ligaspielen holte Gisdol 42 Punkte, das reichte letztlich für die Rettung. Doch bei aller Begeisterung, die der 54-Jährige in Samsun entfachte, steht sein Abschied fest – trotz aller Überredungsversuche von Seiten des Vereins.
„Sie haben alles getan, um mich zu überzeugen“, so Gisdol nach dem Saison-Finish. „Aber ich habe mich entschieden, zu gehen. Ich bin dankbar, für die Chance, die mir gegeben wurde.“ Und weiter: „Im Fußball dauert nichts ewig. Ich weiß nicht, was ich als Nächstes tun werde. Ich brauche ein paar Tage und etwas Ruhe, um den Kopf freizubekommen und eine Entscheidung über die Zukunft zu treffen.“
Gisdol möchte wieder in Deutschland arbeiten
Gisdol, das ist kein Geheimnis, würde gern wieder in Deutschland arbeiten. Nach seinen Engagements bei Schalke (als Assistent), in Hoffenheim, beim HSV und in Köln, war er zuletzt für Lok Moskau und eben in der Türkei tätig.
Das könnte Sie auch interessieren: Darum wird die neue Saison für die HSV-Fans so stressig wie noch nie
Van Drongelen aber bleibt Samsunspor treu. Der Defensivmann besitzt einen bis Sommer 2026 laufenden Vertrag. Erneut trennt sich Gisdols Weg von seinem, aber wer weiß schon, wie lange: Die Welt des Fußballs ist mitunter kleiner als man denkt. (sim)