Starkregen im Norden: „Die Stadt ist abgesoffen“ – Menschen aus Häusern gerettet
Land unter im Hamburger Umland: Unter anderem in Buchholz in der Nordheide (Landkreis Harburg), in Lasbek-Gut (Kreis Stormarn) und in Lübeck verursachten extreme Regenfälle am Sonntag Überschwemmungen und sorgten für zahlreiche Rettungseinsätze. Menschen wurden aus Häusern befreit, ein Auto blieb auf einer überfluteten Straße stecken, Wasser drang in ein Krankenhaus ein.
„Die Stadt ist umgangssprachlich gesagt abgesoffen“, sagte eine polizeiinterne Quelle aus Buchholz zur MOPO. Während jenseits der Buchholzer Ortstafel die Straßen trocken geblieben seien, seien in der Stadt rund anderthalb Stunden lang „außergewöhnliche Regenmengen“ niedergegangen. „Der Wolkenbruch hat sich auf das Stadtgebiet beschränkt.“ Die höchste Intensität habe es zwischen 12.30 Uhr und 14 gegeben.
Laut Polizei standen ein Fußgängertunnel und ein Kreisverkehr auf der Lindenstraße unter Wasser. Eine Autofahrerin versuchte trotzdem, den Kreisverkehr zu überqueren, blieb aber liegen. Auch einen Blitzeinschlag und Stromausfälle soll es im Stadtgebiet gegeben haben.
Extrem-Regen: Überschwemmungen in Buchholz in der Nordheide
Die Rettungswageneinfahrt des Buchholzer Krankhauses war zeitweilig vollgelaufen. „Eine Durchfahrt war jederzeit möglich“, so ein Sprecher der Feuerwehr Rettungsleitstelle des Landkreises. „Es lief aber Wasser ins Krankenhaus“. Etwa 50 Einsätze habe es in Buchholz gegeben.
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Wie ein Reporter vor Ort berichtete, drückten die Wassermassen die Gullys hoch und verwandelten die Bremer Straße in einen Fluss. Mehrere Keller entlang der Straße liefen voll.
Am Seppenser Mühlenweg durchbrach demnach das Wasser ein Kellerfenster und überschwemmte ein Mehrfamilienhauses. In einer Tiefgarage standen zwei Autos bis zur Windschutzscheibe in den Fluten.
Starkregen im Norden: Menschen aus Häusern gerettet
Auch in Lasbek-Gut nordöstlich von Hamburg trat ein Fluss über die Ufer und überschwemmte eine Straße großflächig. 15 bis 20 Menschen seien aus ihren Häusern gerettet worden, sagte Wehrführer Sven Oberkofler. Das Wasser habe 75 Zentimeter hoch gestanden. Deshalb seien auch Boote der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft eingesetzt worden.
In Lübeck sprach die Feuerwehr in einer Mitteilung vom Abend von 105 Einsätzen im Zusammenhang mit dem Wetter. Hauptsächlich sei Wasser abgepumpt worden. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Auch in Lübeck gab es hochgedrückte Gullydeckel und überschwemmte Straßen. Bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter seien laut Polizei gefallen.
Mehreren Verkehrsunfälle in Meck-Pomm – Gewitter und viel Regen am Montag erwartet
In Mecklenburg-Vorpommern führten die Unwetter am Sonntag zu mehreren Verkehrsunfällen auf den Autobahnen 19 und 20. Bis auf einen Leichtverletzten gingen die Unfälle jedoch alle glimpflich aus, wie die Polizei am Morgen mitteilte.
Am Montag sollen vom Süden und der Mitte Deutschlands kräftige Schauer und Gewitter über das Land ziehen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Morgen mitteilte. In der Nacht zum Dienstag soll es laut Vorhersage in einem Streifen vom Nordwesten bis in den Südosten schauerartige, teils auch länger andauernde und gebietsweise ergiebige Regenfälle geben.