Menschen legen Kerzen und Blumen für fünf ermordete Kinder nieder
  • In Solingen legen Menschen nach dem Tod der Kinder auf dem Neumarkt in der Innenstadt Blumen und Kerzen nieder.
  • Foto: Christoph Reichwein / imago

Mutter soll ihre fünf Kinder betäubt und getötet haben

Diese Nachricht sorgte im September 2020 für Entsetzen: Fünf Kinder wurden in ihren Betten gefunden – sie wurden erstickt oder ertränkt. Nun steht ihre Mutter Christiane K. als mutmaßliche Mörderin vor Gericht.

Melina (1), Leonie (2), Sophie (3), Timo (6) und Luca (8): Die Kinder lagen in Decken und Handtücher gehüllt in ihren Betten – alle fünf waren tot. Wenig später wirft sich ihre Mutter 25 Kilometer entfernt im Düsseldorfer Hauptbahnhof vor eine S-Bahn – sie überlebt. Am Montag wird sich die heute 28-jährige Christiane K. in Wuppertal vor Gericht verantworten müssen.

Ihr wird vorgeworfen, fünf ihrer sechs Kinder ermordet zu haben. Nur ihr ältester Sohn lebt noch, sie hatte ihn an dem Tag, als seine Geschwister starben, zur Oma geschickt. Er war damals elf. Die 28-Jährige streitet die Tat bisher ab: Ein Maskierter sei in ihre Wohnung eingedrungen und habe die Kinder getötet.

Mutter soll ihre Kinder betäubt und dann umgebracht haben

Die Ermittler fanden keinerlei Hinweise, die diese Version bestätigen, halten sie für eine Schutzbehauptung. Stattdessen gab es wohl einen Streit mit ihrem Ehemann, der bereits von ihr getrennt lebte. Sie soll ihm geschrieben haben, dass er seine Kinder nicht wiedersehen werde.


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K. soll die Kinder laut Anklage mit einem Medikamenten-Mix betäubt haben, den sie in ihre Frühstücksgetränke mischte. Anschließend soll sie die Kinder eins nach dem anderen im Badezimmer erstickt oder ertränkt haben. Der psychiatrische Gutachter hält sie bisher für schuldfähig.

Motiv der Tat ist der Staatsanwaltschaft unklar

Die 28-Jährige wurde mit 16 Mutter und bekam mit drei Männern insgesamt sechs Kinder. Das Tatmotiv sei unklar geblieben, sagt der Staatsanwalt. War die Angeklagte überfordert? Wollte sie ihre Kinder nicht alleine zurücklassen? Oder war es Rache an ihrem damaligen Noch-Ehemann, mit dem sie vier Kinder hatte und der zu einer anderen Frau in ein Nachbarhaus gezogen sein soll? Für den Mordvorwurf führt die Anklage etwas anderes an: Heimtücke. Sie habe die Arg- und Wehrlosigkeit ihrer Kinder ausgenutzt, damit typisch heimtückisch gehandelt.

Die Familie war dem städtischen Jugendamt bereits vor der Tat bekannt. Ihr sei auch Unterstützung gewährt worden, weitere Hilfsangebote habe die Mutter aber abgelehnt. Hinweise, dass die Kinder in Gefahr sein könnten, habe es nie gegeben.

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Nach der Tat hatten Menschen Kerzen vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses angezündet, Blumen und Teddybären abgelegt. Ballons mit den Namen der getöteten Kinder ließ man in den Himmel steigen. Das Landgericht Wuppertal hat für den Fall elf Verhandlungstage angesetzt. Dann will die Strafkammer ihr Urteil verkünden. (dpa)

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