Antisemitismus-Vorwurf: Scholz streicht Berliner Uni-Präsidentin aus Zukunftsrat
Trotz Kritik an ihren Social-Media-Aktivitäten im Kontext des Gaza-Krieges will Berlins TU-Präsidentin Rauch im Amt bleiben. Bundeskanzler Scholz verzichtet künftig aber auf sie als Beraterin.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) streicht die Präsidentin der TU Berlin, Geraldine Rauch, aus seinem Beraterkreis. Der Bundeskanzler habe entschieden, dass sie in Zukunft nicht mehr Mitglied des sogenannten Zukunftsrates sein werde, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag vor Journalisten in Berlin.
Rauch werde bei der anstehenden turnusgemäßen Verlängerung der Berufung der Mitglieder dieses Rates nicht wieder in das Gremium berufen. „Aus Sicht des Bundeskanzlers sind die gegen sie erhobenen Vorwürfe schwerwiegend, und sie sind bisher nicht ausgeräumt worden”, begründete die Sprecherin den Schritt. Die Absicht Rauchs, weiterhin TU-Präsidentin bleiben zu wollen, wollte sie nicht kommentieren.
Antisemitischer Beitrag: Uni-Präsidentin klickte auf „Gefällt mir”
Rauch steht in der Kritik, weil sie mindestens einen angeblich antisemitischen Post auf der Plattform X mit einem „Gefällt mir” markiert hatte – dort war etwa der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebildet, versehen mit Blutflecken und Hakenkreuzen.
Am Donnerstag hatte sie erklärt, im Amt bleiben zu wollen, obwohl sich eine knappe Mehrheit des Akademischen Senats der Technischen Universität (TU) für ihren Rücktritt ausgesprochen hatte. „Ich trete nicht zurück”, teilte die 41-Jährige mit.
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Der Zukunftsrat besteht aus Wissenschaftlern und Unternehmensvertretern und berät die Bundesregierung unter anderem in Fragen von Schlüsseltechnologien, Digitalisierung, KI und anderen wichtigen Themen. Dabei geht es auch um Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz und um ethische Aspekte. Die Mitglieder werden jeweils auf zwei Jahre berufen. Die aktuellen Mitglieder wurden im Sommer 2022 eingesetzt.