Demo gegen Rechtsextremismus: So hat Hamburg Flagge gezeigt
„Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen – wählen gehen!“: Kurz vor den Europa- und Bezirkswahlen in Hamburg hat ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Unternehmensverbänden, Kirchen und Umweltorganisationen zu einer Großkundgebung aufgerufen. Die Veranstalter haben 30.000 Teilnehmer erwartet, der Zulauf war groß. Die MOPO war vor Ort.
19.32 Uhr: Wir bedanken uns bei allen Mitleserinnen und -lesern, beenden den Liveticker an dieser Stelle und wünschen einen schönen Freitagabend. Den Verlauf der Demo gibt’s hier unten zum Nachlesen.
19.31 Uhr: Die Demo wird von den Veranstaltern offiziell beendet. „Danke, dass ihr auf die Straße geht gegen Rechts!“, sagt Sängerin Lara Hulo.
19.20 Uhr: Die Hamburger Sängerin Lara Hulo tritt auf.
19.16 Uhr: Die Abschlusskundgebung beginnt. „Europa ist das Wichtigste, was wir haben. Wir rufen euch dazu auf, von eurem demokratischen Recht Gebrauch zu machen.“
19 Uhr: Auf der Bühne am Rödingsmarkt haben sich die „female voices“ aus Wilhelmsburg versammelt. Sie singen: „I can hear the voice of my grandmothers calling me. I hear the voice of my grandmothers sing“.
18.58 Uhr: Die Spitze des Demonstrationszuges ist wieder am Start- und gleichzeitig Zielpunkt am Rödingsmarkt angekommen.
18.28 Uhr: Die Organisatoren der Demo sprechen inzwischen von 30.000 Teilnehmern, die Polizei will ihre Schätzung erst nach Ende der Veranstaltung bekanntgeben.
17.56 Uhr: Die Spitze des Demozuges hat inzwischen die Lombardsbrücke erreicht, der hinterste Teil ist noch am Ballindamm.
17.52 Uhr: „Fridays For Future“ ist ebenfalls bei der Demo vertreten. „Hinter dem Faschismus steht das Kapital, der Kampf um unsere Freiheit ist international“, rufen die Teilnehmer.
17.50 Uhr: Der Demozug hat den Ballindamm in der Altstadt erreicht. Dabei ertönt der Sprechchor: „Hoch die internationale Solidarität“.
17.37 Uhr: Mit bei der Demo: Die Künstler-Initiative „shield & shine“. Als sich die Menge in Bewegung setzt, marschieren die Tänzerinnen und Künstlerinnen im Stechschritt mit. Der martialische Anblick soll an das Auftreten der Rechten erinnern und abschrecken, sagen sie. „Der Kulturbetrieb ist auf Diversität angewiesen. Unsere Regenschirme dienen als Schutzschild gegen die Feinde von Vielfalt und Demokratie“, sagen Liz Lech (48) aus der Neustadt und Ann-Kathrin Quednau (38) aus Barmbek.
17.30 Uhr: Vor fünf Minuten hat sich die Demo in Bewegung gesetzt. In der ersten Reihe: Klimaforscher Mojib Latif und Bischöfin Kirsten Fehrs. Sie halten ein großes Banner mit „Wählen Gehen!“. Beide stimmen auch in den Solagen „Ganz Hamburg stoppt die AfD“ mit ein.
17.28 Uhr: Emissionsärmer geht es nicht: Der Fridays for Future-Lautsprecherwagen wird (wie immer) ausschließlich mit Muskelkraft bewegt.
17.21 Uhr: Die Menge reicht von der U-Bahnstation Rödingsmarkt bis zum Michel – fast einen halben Kilometer. Die Schätzung, wie viele Menschen auf der Ludwig-Erhard-Straße versammelt sind, will die Polizei erst nach dem Ende der Demo bekanntgeben.
17.16 Uhr: „Ich war schon häufiger auf diesen Demos dabei“, sagt Reinhard Feldmann (76) aus Jork im Alten Land. „Ich will deutlich machen, dass wir unseren demokratischen Politikern dankbar dafür sein können, dass sie sich jeden Tag den Arsch aufreißen. Dass diese Arbeit von der AfD verhöhnt wird, finde ich unmöglich.“
17.04 Uhr: Christoph Bautz von der NGO Campact spricht: „Mich haben die Bilder der Menschen bewegt, die in den Hochburgen der AfD auf die Straße gingen“, sagt er und meint Demos in Städten wie Bautzen und Hoyerswerda. „In Thüringen und Sachsen-Anhalt gehört diese Nazi-Partei verboten. Jetzt ist Schluss! Wir haben in den letzten Wochen Erfolge gefeiert, die AfD ist in die Defensive geraten.“ Sein Aufruf: „Am Sonntag wird gewählt. Lasst uns dafür sorgen, dass diese Nazi-Partei eine krachende Niederlage erleidet!“
16.45 Uhr: Roxana (31) aus Bergedorf hat mit Fotos ihres Hundes Faye ein Plakat gebastelt, das klar macht, was sie (und ihr vierbeiniger Freund) von Rechtsextremen halten: „Mein Hund scheißt auf Nazis“, steht da. „Wir sind heute hier, weil rechte Stimmen nicht noch lauter werden dürfen“, sagt Roxana.
16.37 Uhr: Ein Sprechchor ertönt: „Alle zusammen, gegen den Faschismus!“
16.28 Uhr: Joris ist auf der Bühne. „Es ist wichtig, dass ihr alle da seid. Ich hoffe, dass wir immer mehr bleiben“, ruft er. Dann singt er seinen Hit „Herz über Kopf“ – und das Publikum singt mit: „Und immer wenn es Zeit wird, zu geh’n, verpass ich den Moment und bleibe steh‘n.“
16.27 Uhr: Oke Göttlich vom FC St. Pauli und Marieke Patyna vom HSV stehen zusammen auf der Bühne: „In den Farben getrennt, in der Sache vereint“. Das quittieren die Demo-Teilnehmenden mit Riesenjubel. „Die AfD stürzt uns in den Abgrund“, warnt Göttlich. „Lasst uns am Sonntag unsere Kreuze gegen Rechts machen!“
16.20 Uhr: Der Platz vor der Hauptbühne füllt sich immer mehr. Tanja Chawla vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB): „Rassistische Parolen werden wieder gesellschaftsfähig. Dieser Haltung müssen wir einen Riegel vorschieben. Geht alle am Sonntag wählen, und wählt demokratisch!”
15.39 Uhr: Mehrere Hundert Demonstranten zogen am Freitagnachmittag mit dem Bündnis „Klare Kante gegen Rechts“ vom Pferdemarkt in Richtung Ludwig-Erhard-Straße. Wenig später sollte auch ein „Demorave“ vom Bahnhof Dammtor starten, zu dem sich zunächst aber deutlich weniger Menschen als am Pferdemarkt eingefunden hatten.
15.30 Uhr: Noch ein bisschen Hintergrund zur Demo? Dann lesen Sie unser Interview mit Kazim Abaci, einem der Organisatoren, in dem er u.a. erklärt, warum sich diese Demo genauso gegen Islamisten richtet.