Nach WhatsApp von Wagner: Kommentator und Matthäus sagen live im TV sorry
Merkwürdige Situation im Live-TV: Wolff Fuss, der MagentaTV- und RTL-Kommentator des EM-Spiels zwischen den Polen und den Niederlanden (Endstand 1:2), hat sich kurz nach der Halbzeitpause für eine zuvor getroffene Aussage beim DFB-Team entschuldigt – doch was war passiert?
Vor der Pause sprachen Wolff Fuss und sein Co-Kommentator Lothar Matthäus über den niederländischen Stürmer Memphis Depay. Explizit diskutierten sie über seine Qualitäten als Mittelstürmer, nachdem dieser eine Torchance in der sechsten Spielminute vergab.
Wolff Fuss: „Deutschland fehlt ein Mittelstürmer von internationalem Format“
„Das ist das Einzige, Lothar, was den Holländern vielleicht im Moment fehlt zur absoluten Weltspitze, wir haben es ja schon einmal thematisiert: So ein Mittelstürmer von internationalem Format – die Deutschen kennen das Problem.“ So kommentierte Wolff Fuss die Situation. Mit dieser Aussage stieß er im DFB-Quartier in Herzogenaurach, wo das Spiel nach Informationen der „Bild“ gemeinsam geschaut wurde, wohl auf Unmut.
Nach der Halbzeit ruderte das Duo zurück, zunächst ergriff Fuss das Wort: „Wir haben Nachricht bekommen, aus dem deutschen Lager. Wo es leichte Irritationen gab, dass wir die Probleme im Sturmzentrum bei der niederländischen Nationalmannschaft mit denen der deutschen Nationalmannschaft verglichen haben. Das ist natürlich Quatsch. Da hat die deutsche Mannschaft mit Havertz oder Füllkrug oder Undav oder Maxi Beier ganz andere Möglichkeiten in Breite und Spitze. Liebe Grüße nach Herzogenaurach.“
An die Aussage von Wolff Fuss fügte Matthäus an: „War gar nicht negativ gemeint. Absolut haben wir Spieler, die auch wissen, wo das Tor stehet. Ich habe nur nochmal bisschen an die Vergangenheit erinnert. An eben Gerd Müller, Rudi Völler, etc. Karl-Heinz Rummenigge, vielleicht waren die noch eine klasse besser für mich. Europas Fußballer des Jahres, Weltmeister geworden. Aber das war nichts gegen unsere Stürmer, sie haben fantastisch gespielt gegen Schottland.“
Sandro Wagner wandte sich via WhatsApp an Wolff Fuss
Ursprung der plötzlichen Defensive war eine WhatsApp-Nachricht von Sandro Wagner. Der Co-Trainer und andere Teammitglieder des DFB wollten die Mittelstürmer-Aussage offenbar nicht einfach so stehen lassen, also ergriff der ehemalige Nationalspieler die Initiative und schrieb kurzerhand eine WhatsApp-Nachricht an Fuss, er möge seine gewählten Worte bitte richtig stellen.
Gesagt getan – und die Reaktion der deutschen Spieler im Homeground soll sehr positiv gewesen sein, so beschrieb Fuss gegenüber „Bild“: „Es war eine nette Flachserei zwischen den Jungs in Herzogenaurach und uns. Nach dem ich die Nachricht aus dem Camp bekam, habe ich versprochen, dass ich das in der zweiten Halbzeit richtig stellen werde. Wir haben in der Spitze und Breite sehr gute Stürmer, was ich dann auch live auf Sendung gesagt habe. Das Gejohle im Homeground soll laut gewesen sein. Ich hoffe nun, dass die Jungs sich am Mittwoch nun revanchieren und Weltklasse abliefern werden.“
Lothar Matthäus ergänzte: „Es war kein Hieb gegen Kai Havertz oder Niclas Füllkrug. Es geht lediglich darum, dass wir aktuell nicht die Weltklasse-Stürmer vergangener Tage haben. Aber dazu können sich ja beide beim Turnier schießen ….“
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Die Wogen zwischen den beiden Kommentatoren und dem deutschen Lager sind nun also wieder geglättet und sowohl Fuss als auch Matthäus dürfen gespannt sein, ob die Nationalstürmer schon am Mittwoch gegen Ungarn (18 Uhr bei ARD und MagentaTV) ihre internationale Klasse unter Beweis stellen.