Er verärgerte rechtsextreme Ungarn: Jetzt feiert Goretzka mit Grönemeyer
Leon Goretzka hätte wohl seine helle Freude gehabt. Doch wenn die pink-lila Auswärtstrikots der DFB-Auswahl EM-Premiere feiern, ist ausgerechnet jener Mann außen vor, der sich wie kein Zweiter für eine bunte Gesellschaft stark gemacht hat. Dabei ist Goretzka sogar einer der Stars im cleveren Werbeclip für das neue Shirt – und sogar der Rahmen würde passen.
Denn wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch (18 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart ihre farbenfrohen Hemden präsentiert, steht auf der anderen Seite: Ungarn. Deren feindseligem und in Teilen rechtsextremem „schwarzen“ Fan-Block hatte Goretzka bei der EM 2021 nach seinem Treffer zum 2:2-Endstand noch seine berühmte Herz-Geste entgegengehalten.
Bayern will Goretzka loswerden
Das pink-lila Trikot steht als Zeichen für ein buntes Deutschland ganz in dieser Tradition und ist längst ein Verkaufsschlager, kein DFB-Auswärtsdress fand je so reißenden Absatz. Goretzka dagegen ist zu einer Art Ladenhüter verkommen. Aus München heißt es, der FC Bayern wolle ihn trotz Vertrages bis 2026 loswerden, millionenschwere Angebote sind nicht überliefert.
Und auch Julian Nagelsmann hat keine Verwendung mehr für seinen früheren Münchner Schützling, mit dem er sich dort noch hervorragend verstanden hatte. Die Absage an Goretzka habe ihm „wehgetan“, versicherte der Bundestrainer, der den 29-Jährigen kurz vor dem Turnierstart erneut enttäuschen musste: An Goretzkas Stelle nominierte er Emre Can für den erkrankten Aleksandar Pavlovic nach.
Goretzka nach Nicht-Nominierung: „Lach doch mal“
Der Ignorierte begegnete seiner Ausbootung mit Humor. „Lach doch mal“, unterschrieb er ein Foto von der heimischen Couch, als sich sein EM-Aus abzeichnete. Seither genießt Goretzka, der sich in seiner Karriere immer wieder klar gegen rechts positioniert hat, seine ungewollte Freizeit. Mit Bierdose und Kapitänsmütze an einem norwegischen Fjord, beim Grönemeyer-Konzert oder unter Palmen mit Laptop am Pool.
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Auch im Stadion tauchte er auf, in seiner Heimatstadt Bochum unterstützte er „seinen“ VfL in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf. Nicht in Lila und Pink, dafür aber im blauen Kult-Trikot mit den Regenbogen-Farben auf der Schulter. Ein echter Goretzka eben. (sid/bv)