Bastian Schweinsteiger neben Moderatorin Esther Sedlaczek
  • Bastian Schweinsteiger ist bei der EM neben Moderatorin Esther Sedlaczek als TV-Experte im Einsatz.
  • Foto: IMAGO/Crystal Pix

„Dann tut’s mir leid!“ Schweinsteiger reagiert live im TV total sauer

Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger hat das Zustandekommen des späten portugiesischen Siegtreffers im EM-Spiel gegen Tschechien (2:1) kritisiert. Dem Tor von Francisco Conceicao war nach seiner Meinung ein klares Foulspiel von Nelson Semedo vorausgegangen.

Schweinsteiger schimpfte in seiner Funktion als TV-Experte bei der ARD gegenüber Moderatorin Esther Sedlaczek: „Das stört mich! Sowas muss der Schiedsrichter sehen.“

Portugals Rechtsverteidiger Semedo hatte an der Außenbahn in einem Zweikampf seinen Gegenspieler David Doudera per Bodycheck abgeräumt, ohne sich groß um den Ball zu scheren.

Klares Foul vor Portugals Siegtreffer

Schiedsrichter Marco Guida (Italien) ließ aber weiterlaufen. Immerhin erkundigte er sich aber noch beim Tschechen, der zunächst kurz liegengeblieben war, nach dessen Befinden. Wenig später fiel auf der anderen Seite der Siegtreffer durch den eingewechselten Conceicao.

Schweinsteiger hatte keinerlei Verständnis für die Entscheidung des Unparteiischen. Über Semedos Aktion sagte er: „Er geht nur in den Mann rein und schaut nicht einmal, wo der Ball ist. Wenn das ein internationaler Schiedsrichter nicht sieht, dann tut’s mir leid. Und dann fängst du dir kurz danach einen, das ist natürlich bitter.“

Conceicao: Sein Vater war einst Deutschland-Schreck

Es war dann in der Folge der Fehlentscheidung nicht Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (39), der für die Entscheidung sorgte. Es war der 21 Jahre alte und damit 18 Jahre jüngere Francisco Conceicao, Sohn des auch in Deutschland bekannten Sergio Conceicao.

Dieser hatte vor nahezu exakt 24 Jahren in Rotterdam bei der EM 2000 mit seinen drei Treffern beim 3:0 Portugals gegen Deutschland für das Aus der DFB-Elf nach der Vorrunde gesorgt.

Siegtorschütze Francisco Conceicao jubelt mit Cristiano Ronaldo. IMAGO/Crystal Pix
Francisco Conceicao und Cristiano Ronaldo
Siegtorschütze Francisco Conceicao jubelt mit Cristiano Ronaldo.

„Alle warten auf CR7, Conceicao rettet Portugal“, schrieb nach dem portugiesischen Auftaktsieg bei dieser EM die italienische „La Gazzetta dello Sport“. „Ich habe gesehen, dass das Spiel schwierig war. Ich bin rein gekommen und wollte der Mannschaft helfen, das Tor zu schießen. Das habe ich getan“, sagte der Siegtorschütze. Und dafür bekam der Retter des Abends für die Portugiesen auch eine innige Umarmung von Ronaldo.

Pepe mit über 41 Jahren ältster EM-Spieler

Der mehrfache Weltfußballer sorgte zwar nicht für den Treffer des Abends – und doch schwärmte sein Team von ihm und Portugals zweitem Rekordmann Pepe in höchsten Tönen. „Es ist unglaublich. Wir sind stolz, auf dem Spielfeld Momente mit denen zu teilen, die fünf, sechs Europameisterschaften gespielt haben“, sagte Mittelfeldspieler Vitinha nach dem mühsamen EM-Auftakt.

Ronaldo ist nach seinem Startelfeinsatz im ersten Gruppenspiel am Dienstagabend nun der erste Spieler, der bei sechs Europameisterschaften auflief. Verteidiger Pepe löste derweil mit 41 Jahren und 113 Tagen den ungarischen Torwart Gabor Kiraly (40 Jahre und 86 Tage) als ältesten Spieler der Turniergeschichte ab.

„Sie brechen immer noch Rekorde, das ist unfassbar“, sagte Vitinha, der selbst als Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde, anerkennend. Die beiden Routiniers seien „unfassbar wichtig“ für die Mannschaft: „Ich fühle mich geehrt, mit ihnen zu spielen.“

Ronaldo spielt bei seiner sechsten EM – Rekord

Ausnahmestürmer Ronaldo könnte im Turnierverlauf eine weitere Bestmarke aufstellen und sich mit 39 Jahren zum ältesten EM-Torschützen krönen – falls Teamkollege Pepe nicht treffen sollte. Auf sein erstes Tor muss „CR7“ allerdings noch warten. In Leipzig hatte nach einem Eigentor des Tschechen Robin Hranac (69.) der eingewechselte Francisco Conceicao (90.+2) in der Nachspielzeit einen Fehlstart des Europameisters von 2016 abgewendet.

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Weitere Gegner von Tschechien und Portugal sind in Gruppe F die Türkei und Georgien. (dpa/bv)

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