Nagelsmann schlägt EM-Alarm: Schwere Verletzungen drohen
Julian Nagelsmann hat vor dem Gruppenfinale bei der EM gegen die Schweiz wegen des schlechten Rasens in der Frankfurter Arena Alarm geschlagen. Er hoffe, dass der Rasen „hält, da habe ich aber wenig Hoffnung“, sagte der Bundestrainer vor dem Duell mit der Schweiz am Sonntag (21 Uhr/ARD und MagentaTV).
Er mache sich weniger Sorgen wegen des Fußballspiels, betonte Nagelsmann, „eher wegen der Verletzungsgefahr für die Spieler“. Beim EM-Spiel der Engländer gegen Dänemark (1:1) in Frankfurt habe es zwei Szenen mit Kyle Walker und Jude Bellingham gegeben, bei denen beide Spieler, „wenn es blöd läuft“, einen Kreuzbandriss hätten erleiden können, sagte Nagelsmann.
Nagelsmann: „Wünsche keinem, dass er sechs Monate ausfällt“
„Bei kleinen Spielern ist es nicht so schlimm, bei schweren ist es, als wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt – das ist auch nicht so gut für die Unfallprophylaxe“, sagte Nagelsmann. „Ich wünsche keinem, dass er sechs Monate ausfällt, weil er keinen Halt hat.“
Er wolle „keinem zu nahe treten von der Eintracht“, führte Nagelsmann mit Blick auf den gastgebenden Bundesligisten aus, der Rasen sei aber nach dem Gastspiel der nordamerikanischen Football-Liga NFL einfach nicht mehr angewachsen. „Er ist sehr schmierig und sehr weich.“
Yakin: „Vielleicht haben wir einen kleinen Vorteil“
Die DFB-Auswahl machte bereits im März unliebsame Bekanntschaft mit dem schwierigen Geläuf. Beim 2:1 gegen die Niederlande hatten damals zahlreiche Spieler Probleme mit dem Stand, vor allem Jamal Musiala.
Die Herausforderung, die der schlechte Platz im Frankfurter EM-Stadion mit sich bringt, lächelte der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin derweil einfach weg. „Vielleicht habt ihr mitbekommen, dass wir eine Woche lang auf einem sehr schlechten Rasen trainiert haben“, sagte der 49-Jährige vor dem Spiel gegen Gastgeber Deutschland und ergänzte lächelnd: „Vielleicht haben wir einen kleinen Vorteil dadurch.“
Embolo: „Wollen jedes Spiel gewinnen“
Die Schweiz wäre mit einem Coup gegen Deutschland Sieger der Gruppe A. „Wir haben uns eine gute Ausgangslage geschaffen, aber wir sind noch nicht durch“, sagte Angreifer Breel Embolo: „Wir freuen uns auf das Spiel gegen Deutschland, es ist ein spezielles Spiel für uns Spieler, für den Staff, für das Land.“ Aber: „Bei einer EM braucht man keine zusätzliche Motivation. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und gehen mit diesen Ambitionen immer auf den Platz.“
Schweizer sind vorbereitet
Yakin indes schob der deutschen Mannschaft die Favoritenrolle zu, lobte aber auch seine Spieler. Deutschland habe „genug Qualitäten auch aus der zweiten Reihe“, sagte er: „Wir sind gut vorbereitet auf alle Szenarien. Ich denke, dass wir uns nicht nur mit dem Gegner beschäftigen, sondern auch auf uns fokussieren sollten.“
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Die Schweizer selbst sind schlechte Platzverhältnisse gewohnt. Im Basecamp in Stuttgart hatte es immer wieder Probleme mit dem mangelhaften Rasen gegeben, jüngst hat der Schweizer Trainingsplatz daher einen neuen Untergrund erhalten. (sid/bv)