Zoff um Begriff „Spielermaterial“: Füllkrug sendet Botschaft an ZDF-Moderator
Er erzielte im letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz den wichtigen 1:1 Ausgleichstreffer sowie Endstand und verhalf dem DFB-Teanm damit zum Gruppensieg: Niclas Füllkrug.
Nach dem Spiel in Frankfurt hatte der Mann der Stunde noch etwas auf dem Herzen, was er beim ZDF gerne loswerden wollte. „Lücke“, wie er aufgrund seiner Zahnlücke mit Wiedererkennungswert genannt wird, betrat kurz nach Mitternacht die Mixed Zone und stellte sich den Reportern. Beim ZDF angekommen war er bester Laune und kam direkt zum Punkt: „Ah, das ZDF. Das ist gut. Aber bitte senden, was ich gleich sage!“
Danach wurde es emotional, als Füllkrug anfing über sein Empfinden nach dem Tor zu erzählen. Zunächst beschrieb er, wie es sich im Stadion angefühlt hat, auch mit Blick auf den lauten Jubel nach seinem Treffer in der Nachspielzeit: „Das war schon eine kleine Explosion.“
Dann wurde er nostalgisch und zog den Vergleich zur Heim-WM 2006. Damals erzielte Deutschland im zweiten Gruppenspiel den 1:0 Siegtreffer gegen Polen ebenfalls in der Nachspielzeit. Vorbereitet von David Odonkor, grätschte Oliver Neuville den Ball über die Torlinie.
War der späte Ausgleich ein weiterer Brustlöser wie 2006?
Was also verbindet dieses Tor, mit dem von „Lücke“? Nicht nur der Zeitpunkt, auch die Rollen der Spieler sind die Selben, denn: Füllkrug wurde, ebenso wie Vorlagengeber David Raum, erst im Laufe der zweiten Halbzeit ins Spiel gebracht, zusammen machten sie den Unterschied.
„Die kamen auch beide damals von der Bank und haben das eine entscheidende Ding gemacht. Das kann schon ein Knackpunkt-Moment gewesen sein“. Laut Füllkrug ist war der Treffer nicht nur für ihn „ein ganz wichtiger Moment“ sondern ebenso „fürs Land, für uns, für die Mannschaft, für die Spieler.“ Auch die Atmosphäre im Land spüre er definitiv, sie mache etwas mit ihm, führt der 31-jährige Stürmer von Borussia Dortmund weiter aus.
„Spielermaterial“ kein Problem für Füllkrug
Zum Ende bewies „Lücke“ noch ein wenig Humor. „Schöne Grüße noch an Jochen Breyer“, sagte er und führte aus, dass er den Begriff „Spielermaterial“ gar nicht so schlimm finden würde. Hintergrund ist hierbei eine Szene aus dem Studio während der ZDF-Übertragung beim Spiel Spanien gegen Italien (1:0).
ZDF-Moderator Jochen Breyer erklärte den Experten Christop Kramer und Per Mertesacker, dass sie den Begriff „Spielermaterial“ bitte nicht verwenden mögen, da Menschen schlichtweg kein Material seien. Alternativ ginge „Kader- oder Spielerpotenzial“.
Was im Netz, und scheinbar auch von Füllkrug, als überzogen wahrgenommen wurde, hatte laut Breyer einen logischen Hintergrund. Gegenüber der „Bild“ erklärte er: „Niemand muss sich Sorgen machen, dass Chris und Per das Wort nicht mehr verwenden dürfen. Ich bekomme während eines Turniers viele Nachrichten und hatte von mehreren Leuten gehört, dass sie dieses Wort kritisch sehen. Dieses Feedback versuche ich einfließen zu lassen und wollte das einfach weitergeben.“
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Am Ende haben also mit Sicherheit alle Parteien etwas zum schmunzeln, dies dürfte bis mindestens Samstag, den 29.6., auch so bleiben. Dann spielt Deutschland im Achtelfinale gegen den Gruppenzweiten der Gruppe C (England, Slowenien, Dänemark und Serbien). Es bleibt zu hoffen, dass „Lücke“ auch nach diesem Spiel noch zum Lachen zumute ist.