Der seit rund zwei Monaten vermisste Arian (6) ist tot. Die Obduktion einer am Montag gefundenen Kinderleiche ergab, dass es sich um den Jungen handelt.
  • Der seit rund zwei Monaten vermisste Arian (6) ist tot. Die Obduktion einer am Montag gefundenen Kinderleiche ergab, dass es sich um den Jungen handelt.
  • Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt/Polizei/Bearbeitung: MOPO

Landwirt findet Kinderleiche – Eltern des vermissten Arian werden betreut

Ein Bauer hat am Montagnachmittag den toten Körper eines Kindes auf einer Wiese in der Gemeinde Estorf im Landkreis Stade gefunden. In der Region wird seit Wochen der sechsjährige Arian vermisst. Ermittler in diesem Fall waren vor Ort – und sie gehen vom Schlimmsten aus.

Zum genauen Fundort und zur Situation, wie die Leiche aufgefunden worden sei, könnten aktuell keine Angaben gemacht werden, teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion Rothenburg am Dienstagmorgen mit. „Auch lässt sich derzeit nicht zweifelsfrei sagen, um wen es sich bei dem aufgefundenen Kind handelt.“ Hinweise auf Fremdverschulden habe man nicht finden können.

Der Landwirt äußerte Verwunderung, dass die Leiche nicht früher gefunden worden sei. Das Feld sei in der Vergangenheit von Einsatzkräften durchsucht worden, sagte der Mann. „Die sind da überall gewesen.“ Der Bauer sagte: „Das war das Erste, was ich zur Polizei gesagt habe: Warum habt ihr ihn nicht gefunden?“ Das Gras sei im April nicht sonderlich hoch gewesen; vielleicht zehn Zentimeter, schätzt der Landwirt. 

Eltern des vermissten Arian werden betreut

Um die Identität der aufgefundenen Kindesleiche zweifelsfrei zu klären, ist der Leichnam in ein rechtsmedizinisches Institut nach Hamburg überführt worden. Mit einem Ergebnis sei frühestens im Laufe der Woche zu rechnen, so der Sprecher. Man gehe „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ davon aus, dass es sich um den vermissten Arian handele.

Die Polizei steht nach dem Fund in engem Kontakt zu Arians Eltern. Sie seien von der Polizei über den Fund informiert worden, sagte ein Polizeisprecher. „Wir wollen, dass die Eltern das von offizieller Hand erfahren und bestmöglich betreut werden.“ Die Familie wird demnach sehr eng von Polizistinnen und Polizisten betreut. «Es ist ein intensiver Kontakt», so der Sprecher. Neben dem polizeilichen Angebot gebe es weitere professionelle Hilfsangebote, etwa von Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern. 

„Ermittlungsgruppe Arian“ ist im Einsatz

Der Landwirt habe die Leiche bei Mäharbeiten am Montag gegen 16.30 Uhr gefunden, hieß es. Spezialisten der „Ermittlungsgruppe Arian“ hätten den Fundort kriminaltechnisch untersucht. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Der aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde zwischen Bremerhaven und Hamburg, stammende Arian wird seit dem 22. April vermisst. Rund eine Woche lang suchten Einsatzkräfte und Helfer in Dörfern, Wiesen und Wäldern Tag und Nacht nach dem Jungen. Zeitweise waren bis zu 1200 Menschen beteiligt. Zuletzt wurde Mitte Mai noch mal zwei Tage nach Arian gesucht.

Das könnte Sie auch interessieren: Er war erst 18: Motorradfahrer stirbt bei Unfall in Hamburg

Die Polizei hat mehrere Vermutungen dazu, was mit Arian geschehen sein könnte. Als am wahrscheinlichsten gilt, dass Arian einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall spricht demnach, dass die Einsatzkräfte kleine Fußabdrücke an der Oste gefunden haben, die wahrscheinlich von Arian stammten. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp