Pakettransport in einem Amazon-Verteilzentrum
  • Während Corona haben noch mehr Menschen online bestellt (Symbolbild)
  • Foto: (c) dpa

Amazon will weiter wachsen – Pläne für Hamburg

Es klingelt und ein Amazon-Bote steht vor der Tür: Ob für sich selbst oder für den Nachbarn – für viele Hamburger ist das ein vertrauter Anblick. Denn besonders in Corona-Zeiten hat der Online-Handel einen richtigen Boom erlebt. Jetzt will Amazon sein Verteilzentrum in Hamburg ausbauen.

Rekordgewinne und enorme Umsatzsteigerungen: Der Online-Handel ist eine der wenigen Branchen, die von Corona profitiert hat – auch in Hamburg. Der Umsatz der Otto Group etwa kletterte im vergangenen Geschäftsjahr, das bis Ende Februar 2021 lief, um 17,2 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. Der hauseigene Transportkonzern, die Hermes-Gruppe, lieferte 2020 insgesamt erstmals über eine Milliarde Pakete aus.

Online-Handel boomt: Amazon verzeichnet Rekordgewinne

Auch der amerikanische Versandriese Amazon streicht derzeit Rekordgewinne ein: Im ersten Quartal dieses Jahres stieg der Profit um das Dreifache auf einen Rekordwert von 8,1 Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro). Der Umsatz schnellte in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 108,5 Milliarden Dollar (89,5 Milliarden Euro) in die Höhe.

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Und Amazon setzt darauf, dass der Trend weitergeht: In diesem Jahr will das US-Unternehmen in allen deutschen Bereichen 5000 neue Stellen besetzen – aktuell arbeiten in Deutschland rund 23.000 Menschen bei Amazon, 16.000 von ihnen in der Logistik.

Hamburger Verteilerzentrum: Amazon plant neue Parkplätze

Auch in Hamburg gibt es in Veddel ein Amazon-Verteilzentrum, von dem aus täglich rund 50.000 Pakete ausgeliefert werden. Und das soll nun offenbar ausgebaut werden: „Wir wollen gute Nachbarn sein und prüfen daher derzeit die Möglichkeit, weitere eigene Parkmöglichkeiten für Lieferwägen zu schaffen und so Auswirkungen auf die umliegenden Straßen zu minimieren“, so ein Amazon-Sprecher auf MOPO-Nachfrage. Da sich das Vorhaben noch in einem sehr frühen Stadium befinde, könnten keine weiteren Informationen geteilt werden.

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„Der Bedarf von Online-Händlern, die Kapazitäten auszubauen, ist da“, sagt Falko Droßmann, der Leiter des zuständigen Bezirksamts Mitte zur MOPO. „Die Menschen müssen sich überlegen, was das für unsere Ladengeschäfte in der Stadt bedeutet“, so der SPD-Politiker. Die Hoffnung, dass eine Vergrößerung von Logistikzentren in der Stadt auch neue Arbeitsplätze schaffen könnte, sieht er skeptisch – denn das meiste laufe in den Zentren voll automatisch ab.

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