Vor Türkei-Spiel: Ärger um politische Graffiti am Millerntorstadion
Vor dem Aufwärmtraining der türkischen Nationalmannschaft im Millerntorstadion tauchten am Vormittag rund ums Stadion mehrere Graffiti auf, mit der politischen Parole: „Free Kurdistan – FCSP Fans Against Turkish Fascism!“ Die Polizei deckte die Botschaften sofort ab, die Linke ist empört und fühlt sich an die WM in Katar erinnert.
Rot, Grün und Gelb, die Farben verschiedener kurdischer Bewegungen, darauf die Schriftzüge – kurz darauf standen Polizeiautos vor den Graffiti, Absperrungen verdeckten die Botschaft auf den Mauern. „Wir haben die Schmierereien sofort abgedeckt“, so ein Polizeisprecher zur MOPO: „Die türkische Nationalmannschaft hat die nicht zu Gesicht bekommen.“
Man habe verhindern wollen, dass es im Bereich des Millerntor zu Konflikten käme. Außerdem handele es sich um Sachbeschädigung. Inzwischen sind die pro-kurdischen Parolen übermalt. Auf X zeigte der Account „Ultrà Sankt Pauli“ die Graffiti und die Aktivitäten der Polizei.
Cansu Özdemir, Fraktionschefin der Linken in der Bürgerschaft, hat selbst kurdische Wurzeln und ist über das Vorgehen der Polizei empört: „Im letzten Jahr haben alle über Grundrechtsverletzungen bei der WM in Katar geklagt. Aber auch in Hamburg werden während der EM politische Meinungsäußerungen zensiert. Es ist ein Skandal, wenn die Stadt Hamburg am Tag eines Spiels der türkischen Nationalmannschaft kritische Stimmen zum Schweigen bringt.“