Blessin und Nemeth: Von alten Teamkollegen zum neuen Trainerteam
Die Fußballwelt ist riesengroß – und zugleich manchmal ganz klein. Es gibt unzählige Verbindungen. Wie ein unsichtbares Netz. Es ist purer Zufall, dass der gerade inthronisierte St. Pauli-Trainer Alexander Blessin bei seinem neuen Verein auf einen alten Weggefährten trifft. Und eine glückliche Fügung. Mit dem bisherigen Co-Trainer von Vorgänger Fabian Hürzeler hat Blessin einst in einer Mannschaft gekickt. Die gemeinsame Vergangenheit sorgte für ein freudiges Wiedersehen und verbindet – und gemeinsam wollen sie die Zukunft der Kiezkicker in der Bundesliga gestallten.
Auf den ersten Blick passt es richtig gut und auch auf den zweiten ergibt die Sache Sinn. Blessin und Nemeth sind beide 51 Jahre alt, spielten von 2006 bis 2008 gemeinsam bei den Sportfreunden Siegen. Sie werden nicht nur aufgrund ihrer fachlichen, sondern auch menschlichen Qualitäten sehr geschätzt. Was den Fußball angeht, legen beide sehr großen Wert auf Standardsituationen und beschäftigen sich akribisch und kreativ mit dem Thema. Nemeth war bei St. Pauli bislang für die offensiven ruhenden Bälle zuständig. Dass St. Pauli unter der Regie von Hürzeler einen Fußball spielte, der viele Parallelen zu dem von Blessin favorisierten Spielstil aufweist, was auch für ähnliche Trainingsschwerpunkte sorgt, macht die Sache rund.
St. Pauli: Alexander Blessin behält Nemeth als Co-Trainer
„Wir haben uns auch schon ausgetauscht“, sagt Blessin über das Wiedersehen mit Nemeth, was dafür spricht, dass beide nicht nur über die Vergangenheit und Anekdoten zum Besten gegeben haben, sondern auch über eine künftige Zusammenarbeit und Inhalte gesprochen haben. In den letzten Wochen ihrer Siegener Zeit, im Mai 2008, war Nemeth sogar kurzzeitig der Chef von Blessin, nachdem er im Saisonendspurt für vier Spiele zum Interimstrainer ernannt worden war. Künftig ist es umgekehrt.
Von Teamkollegen in der Regionalliga zum Trainerteam in der Bundesliga – eine schöne Geschichte.
Die gemeinsame Vergangenheit und gegenseitige Sympathie sind zwar keine Garantie, aber eine gute Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Auch wenn es noch nicht offiziell ist: nach MOPO-Informationen möchte Blessin mit Nemeth arbeiten. Dieser leistet seit seiner Verpflichtung im Dezember 2022 hervorragende Arbeit, ist äußerst loyal, in der Mannschaft angesehen und beliebt und kann dem neuen Chefcoach den Einstieg bei St. Pauli erheblich erleichtern. Es wäre sehr verwunderlich, wenn beide nach den ersten gemeinsamen Arbeitstagen feststellen, dass es nicht harmoniert.
Blessin bringt (noch) keinen eigenen Co-Trainer mit
„Peter wird bleiben – das ist der jetzige Stand“, erklärt Sportchef Andreas Bornemann, der die Arbeit des Slowaken überaus schätzt und dies in der Vergangenheit immer wieder betont hat. Dennoch stellte er klar, dass die „finale Entscheidung“ bei der Besetzung des Trainerteams beim Chefcoach liege. Nicht zu vergessen: Nemeth hat beim Kiezklub noch einen laufenden Vertrag.
Einen eigenen Co-Trainer bringt Blessin nicht mit. „Stand jetzt bin ich alleine gekommen“, sagt der gebürtige Stuttgarter, hält sich mit dieser Formulierung aber die Tür offen, noch einen weiteren Assistenten zu engagieren. „Ich habe schon andere Staff-Mitglieder kennengelernt und bis jetzt sieht alles gut aus. Es wird sich aber auch erst jetzt zeigen, wo wir eventuell noch Bedarf haben und an welchen Stellschrauben wir noch diesbezüglich drehen müssen.“
Marco Knoop nach Brighton – neuer Torwarttrainer gesucht
Bedarf gibt es auf der Position des Torwarttrainers. Marco Knoop (laufender Vertrag bei St. Pauli) will Hürzeler nach Brighton folgen, zuletzt waren noch formelle Dinge und Details zu klären. „Da ist der finale Stand noch nicht durch, aber es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit“, äußert sich Bornemann dazu verhalten. Nach MOPO-Informationen hat Knoop mittlerweile die Arbeitserlaubnis für England bekommen, womit eine wichtige Hürde genommen ist.
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Über die Neubesetzung des Torwarttrainer-Postens wird bei St. Pauli bereits beraten und mit Kandidaten gesprochen. Auch hier gilt: Der neue Cheftrainer hat das gewichtigste und auch das letzte Wort.